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Kolumne Krogerus & Tschäppeler
Was ist, Pardon, der Sinn des Lebens?

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Es gibt Momente – wir kennen sie alle – in denen sich die To-do-Liste länger anfühlt als ein Besuch der Schwiegereltern und die zu erfüllenden KPIs (Key Performance Indicators) unerreichbarer scheinen als ein Meistertitel des EHC Biel. In solchen arbeitstheoretischen Existentialkrisen ist es nützlich, sich daran zu erinnern, was wirklich wichtig ist im Leben.

Ja, was ist eigentlich wichtig? Was ist, Pardon, der Sinn des Lebens? Unser Vorschlag: freundlich sein.

Tür aufhalten, in den Mantel helfen, sich den Namen des Gegenübers merken, eine kleine handschriftliche Notiz hinterlassen. Jemanden fragen, wie es ihm oder ihr geht – und nicht mit anderen darüber reden, was wohl mit der Person los sein könnte.  Solche Dinge.

Zwischenfrage: Waren die grössten Musiker, die brillantesten Erfinderinnen, die erfolgreichsten Teams ausgesprochen freundlich? Vermutlich nicht.

Das Magische an Freundlichkeit ist nicht die Tatsache, dass sie uns persönlich weiterbringt, sondern dass sie etwas ist, was uns praktisch nichts kostet, aber auf das Gegenüber eine enorme Wirkung hat.

Mehrere Untersuchungen zeigen nämlich, dass wir systematisch die Wirkung selbst beiläufigster Freundlichkeiten – Anlächeln etwa – unterschätzen. Das heisst, wir unterschätzen, wie selbst kleinste Gesten der Freundlichkeit die Stimmung anderer massiv heben können.

Das liegt vermutlich daran, dass wir glauben, dass es im Leben um die grossen Linien geht. Dass das Glück sich in wichtigen Momenten manifestiert. Wir übersehen dabei, dass es in den alltäglichsten Situationen auftaucht, dass eine kleine freundliche Geste einen missratenen Tag retten kann. Das Wunderbare ist ganz nah. Und oft ganz klein.

Diese Kolumne dreht sich ums Arbeitsleben, und wie man es besser, effizienter, aber auch liebevoller machen kann. Nun ist es leider so, dass es unseres Wissens keinen todsicheren Trick gibt, um den Arbeitsalltag für sich selbst angenehmer zu gestalten. Aber dafür gibt es einen einfachen Weg, den Tag für unsere Arbeitskolleg:innen zu versüssen: Wenn jemand im Team etwas gut gemacht hat, sollte man sich mit ihm oder ihr freuen, nicht versuchen, einen Fehler zu finden.

Mikael Krogerus ist «Magazin»-Redaktor, Roman Tschäppeler ist Kreativproduzent. rtmk.ch