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Kolumbien schliesst Grenze zu Venezuela

Kein Durchkommen: Regierungssoldaten aus Venezuela riegeln die Grenze bei Cúcuta ab. (24. Februar 2019)
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Kolumbien schliesst vorübergehend die Grenze zu Venezuela. Bei den Zusammenstössen von Demonstranten mit venezolanischen Grenzschützern seien am Samstag Schäden entstanden, die repariert werden müssten, teilte die kolumbianische Migrationsbehörde mit.

Wegen der Sperre der Übergänge können die Anhänger des selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó keinen neuen Anlauf starten, die in der kolumbianischen Grenzstadt Cúcuta gelagerten Hilfsgüter über die Grenze nach Venezuela zu schaffen. Auf venezolanischer Seite ist die Grenze vom Staatschef Nicolás Maduro bereits am Freitag geschlossen worden.

Kolumbiens Staatschef Iván Duque besuchte am Sonntag die internationale Grenzbrücke Simón Bolívar bei Cúcuta. «Die Diktatur (Maduros) hat vor der Welt ihre moralische Niederlage besiegelt», sagte Duque. Er bezog sich dabei auf die von Venezuelas Regierung verhinderten Einfuhr von Hilfsgütern. Bei den Zwischenfällen an der Grenze wurden nach Angaben des kolumbianischen Aussenministeriums 285 Menschen verletzt.

Nach der gewaltsamen Blockade der Hilfslieferungen für Venezuela setzt die Opposition des Landes nun auf internationalen Druck. Guaidó rief die internationale Gemeinschaft auf, «alle Möglichkeiten» gegen den linksnationalistischen Staatschef Maduro in Betracht zu ziehen.

Militär blieb Maduro treu

Auch eine Militärintervention schloss er nicht aus. Die USA, die EU und Nachbarländer Venezuelas verurteilten die Gewalt venezolanischer Sicherheitskräfte, durch die am Wochenende zwei Menschen getötet und hunderte verletzt worden waren. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Foro Penal eröffneten Soldaten an der Grenze zu Brasilien das Feuer und töteten zwei Menschen, unter ihnen ein 14-jähriger Junge. 31 weitere Menschen seien verletzt worden.

Der Plan der Opposition, gegen den Willen der Regierung in Caracas Hilfsgüter über die Grenzen zu bringen, war am Samstag am Widerstand regierungstreuer Sicherheitskräfte gescheitert. Der von rund 50 Staaten anerkannte Guaidó hatte gehofft, dass Soldaten bei den Hilfstransporten zur Opposition überlaufen würden.

Doch das Militär blieb Maduro treu, der die Hilfslieferungen als Versuch gegeisselt hatte, eine US-Militärintervention in Venezuela vorzubereiten. Soldaten versperrten an den Grenzen zu Kolumbien und Brasilien den Lastwagen-Konvois, die mit tonnenweise Lebensmitteln und Medikamenten aufgebrochen waren, den Weg.

Guaidó hatte seine Anhänger aufgerufen, den Einlass der Lieferungen über die Grenze zu erzwingen. Nach dem Scheitern des Plans kündigte er an, ein für Montag anberaumtes Treffen der Lima-Gruppe in Bogotá zu besuchen, an dem auch US-Vizepräsident Mike Pence teilnehmen soll. Die Lima-Gruppe, der 13 Länder aus Lateinamerika und der Karibik sowie Kanada angehören, war 2017 gegründet worden, um in der Venezuela-Krise zu vermitteln.

Pompeo prophezeit Maduros «Ende»

US-Aussenminister Mike Pompeo sagte am Sonntag im Sender CNN, er sei sich sicher, «dass die venezolanischen Bürger dafür sorgen werden, dass die Tage Maduros gezählt sind». Er machte vor allem Maduro-treue Milizen für die Gewalt verantwortlich und rief das Militär auf, die Bürger Venezuelas zu schützen. Zuvor hatte er «Massnahmen» der USA zur Unterstützung der Demokratie in Venezuela angekündigt.

Video: Venezuelas Armee setzt Tränengas ein

An der Grenze zu Kolumbien ist es zu Zusammenstössen gekommen. (Video: AFP/SDA)

Die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini warnte vor einer «Eskalation der Spannungen» und mahnte eine politische Lösung an. Auch sie kritisierte am Sonntag den Einsatz «irregulärer bewaffneter Gruppen» in Venezuela. Das Militär rief sie zur Zurückhaltung auf.

Maduro attackierte bei einer Grosskundgebung in Caracas die «faschistische Regierung von Kolumbien» und brach die diplomatischen Beziehungen zum Nachbarstaat ab. «Wir werden uns niemals beugen, ich werde niemals nachgeben», sagte er.

SDA/fal