Köbi Kuhn ist tot
Der frühere Schweizer Nationaltrainer ist im Alter von 76 Jahren gestorben.

Der frühere FCZ-Spieler und Nationaltrainer Köbi Kuhn ist tot. Er verstarb im Alter von 76 Jahren. Das bestätigte der ehemalige Fifa-Präsident Sepp Blatter gegenüber der «Schweizer Illustrierten». Kuhn erlag einer langen Krankheit im Spital Zollikerberg. «Wir sind alle sehr traurig und werden ihn nie vergessen», sagte Blatter. Kuhn hatte in den letzten Monaten Probleme mit seiner Lunge, zudem war bei ihm 2011 eine Alters-Leukämie diagnostiziert worden.
Mit dem FCZ im Meistercup-Halbfinal
Mit Köbi Kuhn geht einer der Grössten des Schweizer Fussballs. Von 1960 bis 1977 spielte er für den FC Zürich, gewann dabei sechs Meisterschaften und fünfmal den Schweizer Cup. 1977 stand er mit dem FCZ im Meistercup-Halbfinal gegen Liverpool. Zudem absolvierte er 63 Länderspiele, unter anderem spielte er mit dem Nationalteam an der WM 1966 in England. Für Aufregung sorgte er da nicht zuletzt mit der «Nacht vom Sheffield». Kuhn und zwei weitere Nationalspieler waren am Abend vor dem ersten WM-Match zu zwei Frauen in einen Mini gestiegen, auf Tour gegangen und zu spät ins Hotel zurückgekehrt.
2001 wurde Kuhn Nationaltrainer, er führte die Schweiz 2004 erstmals nach acht Jahren wieder an eine Europameisterschaft, zudem schaffte er via die unvergessenen Barrage-Spiele gegen die Türkei die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Deutschland. Dort blieb die Nationalmannschaft ungeschlagen, kassierte kein Tor und schied im Achtelfinal im Penaltyschiessen gegen die Ukraine aus. Sein letztes grosses Turnier war die EM 2008 im eigenen Land, danach wurde er durch Ottmar Hitzfeld ersetzt.
Nationalcoach - und auch Coach der Nation
Kuhn war nicht nur Nationalcoach, er war auch Coach der Nation, ein Mann aus dem Volk und für das Volk. 2007 wurde er zum Schweizer des Jahres gewählt. Während der Heim-EM war er jeden Tag im Spital bei seiner kranken Ehefrau Alice, die 2014 verstarb und mit der er eine gemeinsame Tochter hatte. 2018 heiratete Kuhn zum zweiten Mal. (red)
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