Historische WahlKirsty Coventry wird als erste Frau neue IOK-Präsidentin
Die Sportministerin von Simbabwe gewann als Schwimmerin einst selbst Olympia-Gold. Jetzt tritt sie die Nachfolge von Thomas Bach an, der sein Amt nach zwölf Jahren niederlegt.

Kirsty Coventry heisst die neue Präsidentin des Internationalen Olympischen Komitees. Die Simbabwerin wurde am Donnerstag in einem Fünf-Sterne-Resort nahe dem griechischen Küstenort Romanos von den 109 IOK-Mitgliedern gewählt. Coventry tritt damit ab dem 23. Juni die Nachfolge von Thomas Bach an. Der Deutsche verkündete auf der IOK-Generalversammlung in Paris im August, dass er das Amt abgibt.
Die 41-jährige Coventry ist die erste Präsidentin in der 130-jährigen Historie des IOK. In der Wahl setzte sie sich gegen sechs weitere Bewerber durch. Diese waren: Der Franzose David Lappartient, Präsident des Radsport-Weltverbands, der britisch-schwedische Milliardär Johan Eliasch, Chef des Ski- und Snowboard-Weltverbands Fis, Turn-Weltverbandspräsident Morinari Watanabe aus Japan, Jordaniens Prinz Faisal bin Al Hussein, der spanische Investmentbanker Juan Antonio Samaranch jr. sowie Leichtathletik-Weltverbandschef Sebastian Coe.
Die Wahlregeln des IOK geben vor, dass nach jeder Runde der Kandidat mit den wenigsten Stimmen ausscheidet. Es wird so lange votiert, bis jemand die absolute Mehrheit der Stimmen erhält. Vor der Wahl galten Coventry, Coe und Samaranch als die Favoriten auf das Amt.
Kirsty Coventry bereits im 1. Wahlgang siegreich
Coventry stand überraschenderweise schon nach dem ersten Wahlgang als neue Präsidentin fest. Beim Votum hinter verschlossenen Türen erhielt sie am Ende die notwendige absolute Mehrheit der Stimmen. Die Sportministerin von Simbabwe war vorab als Bachs Wunschkandidatin gehandelt worden. Es wird damit gerechnet, dass sie die sportpolitischen Linien des Deustchen weitgehend fortsetzen wird. «Wir sind verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Stilen», sagte Coventry vor ihrer Wahl.

Die zweifache Mutter verspricht mehr Offenheit und will die IOC-Mitglieder stärker einbinden als dies in den vergangenen Jahren unter Bach der Fall war. «Frauen sind bereit zu führen. Ich sehe dies als Chance, Schranken niederzureissen», hatte Coventry zu ihrer Bewerbung gesagt.
Als Schwimmerin gewann sie bei Olympia zwei Goldmedaillen, nahm zwischen Sydney 2000 und Rio 2016 an fünf Sommerspielen teil. 2013 rückte sie zunächst als Athletenvertreterin ins IOC, 2018 auch ins Exekutivkomitee, wo unter Bach die massgeblichen Entscheidungen getroffen wurden.
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Den IOC-Chefsessel übernimmt Coventry erst am 24. Juni. Bis dahin führt Bach weiter die Geschäfte. Ihm habe die kurze Eingewöhnungszeit bei seinem Amtsantritt 2013 nicht gefallen, liess Bach wissen. Die lange Übergangszeit sei «nichts, was wir erfunden haben». So etwas gebe es auch in Regierungen und grossen Unternehmen.
DPA/mab/hua
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