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Installation Deus in Machina
Was die Gläubigen vom Luzerner «KI-Jesus» wissen wollten

Eine Kunstinstallation der Hochschule Luzern und der katholischen Kirche beantwortete Fragen von Interessierten auf Grundlage des Neuen Testaments.
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Die Peterskapelle in Luzern führte bis Ende Oktober mit der Hochschule Luzern ein Experiment mit einer Künstlichen Intelligenz durch. Menschen konnten der Mitmach-Kunstinstallation Deus in Machina Fragen stellen und erhielten von «einer Jesus ähnlichen Gestalt auf einem Bildschirm» Antworten. Diese basierten auf dem Neuen Testament, wie die katholische Kirche Luzern mitteilt.

Während der Ausstellung in der Peterskapelle wurden etwa 900 Gespräche aufgezeichnet. Es handelte sich dabei nicht um Beichten oder seelsorgerische Gespräche, wie die Kirche betont, sondern um ein künstlerisches Experiment. Der «KI-Jesus» solle nicht etwa Ressourcen einsparen.

«Warum gibt es so viel Leid auf der Welt?», «Existiert Gott wirklich?»: Der «KI-Jesus» musste viele Fragen beantworten.

Die anonym tanskribierten Gespräche deckten eine breite Palette von Themen ab, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Die Menschen suchten nach Trost und Orientierung sowie nach Antworten auf persönliche und gesellschaftliche Herausforderungen.

Beispielfragen, die oft gestellt wurden, waren etwa: «Was passiert nach dem Tod?», «Warum gibt es so viel Leid auf der Welt?», «Existiert Gott wirklich?», «Was sagst du zu den Missbrauchsfällen in der Kirche?», «Wie steht die Kirche zur Homosexualität?», «Werde ich jemals wahre Liebe finden?».

Rund 290 Menschen füllten nach dem Gespräch mit der KI einen Fragebogen aus. Viele erlebten die Erfahrung demnach als inspirierend und respektvoll. Menschen mit christlichem Hintergrund berichteten von sprituellen Momenten im Gespräch mit dem «KI-Jesus». Die Mehrheit der Teilnehmenden waren ältere Katholikinnen und Katholiken, es haben aber auch Atheistinnen, Agnostiker, Protestantinnen und nicht-christliche Menschen mit der Maschine gesprochen.

So sah die Installation «Deus in machina» in der Peterskappelle Luzern aus.

Das Projekt sorgte weltweit für Schlagzeilen, von Amerika bis Asien interessierten sich Medien für den «AI-Jesus». So bericheten der Guardian, die Hindustian Times, Vice, die New York Post oder die Manila Times darüber. Dabei wurde auch festgestellt, dass die Installation rund 100 Sprachen beherrscht und auch Muslime, Buddhisten und Taoisten mit dem «AI-Jesus» sprachen.

Für das Experiment verwendete das Projektteam GPT-4o von OpenAI. Die Spracherkennung lief über Whisper und der Jesus auf dem Bildschirm stammte von Heygen. Für die Antworten wurden keine zusätzlichen Sicherheitsmassnahmen berücksichtigt, wie es heisst, da GPT-4o gemäss den Angaben des Projektteams «fair auf umstrittene Themen antworte».