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Meinung

Kolumne «Ertappt»
Kaum erwischt, wird er schon wieder straffällig

Kurioses aus der Welt der Justiz.

Was der Mann in der Schweiz genau wollte, ist unklar. Ohne Ausweis oder andere Dokumente reiste der Tscheche, also ein EU-Bürger, am 1. November 2021 ein. An der Bergstrasse in Uetikon kontrollierte ihn die Polizei am Tag danach und nahm ihn mit, da er illegal anwesend war. Am 3. November versuchte ein Polizist den 29-Jährigen zu befragen. Mit dabei war eine Dolmetscherin.

Der Tscheche schien allerdings wenig Lust zu haben, Auskunft zu geben. Er wurde aggressiv und bedrohte den Polizisten und die Übersetzerin mit dem Tod. Er werde sie erschiessen und Feuer legen, sagte er, um die Einvernahme abzubrechen. Viel brachte das nicht. Nach einer zwanzigminütigen Unterbrechung ging die Befragung weiter.   

Der 29-Jährige handelte sich einen Strafbefehl wegen rechtswidriger Einreise und rechtswidrigem Aufenthalt ein. Hätte er beim Verhör geschwiegen, wäre es dabei geblieben. Aufgrund der Drohung kommt aber noch Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte obendrauf. Dafür verurteilt ihn die Staatsanwaltschaft zu einer bedingten Geldstrafe von 120 mal 30 Franken. Die Probezeit beträgt zwei Jahre. Bezahlen muss der Tscheche eine Busse von 900 Franken sowie 800 Franken Gebühren.

Damit könnte die Geschichte erledigt sein. Doch das unfreundliche Gespräch schien wenig bewirkt zu haben. Dem Tschechen wurde beschieden, dass er das Land verlassen müsse. Am 4. November hatte ihm das Migrationsamt eine Wegweisungsverfügung ausgestellt, die ab dem 11. November gültig war. Doch schon am 19. November wurde der Mann erneut von der Polizei kontrolliert, dieses Mal im Hauptbahnhof Zürich. Dafür wird er erneut wegen illegalen Aufenthalts verurteilt. Noch fällt die Strafe von 10 mal 30 Franken bedingt aus. Sollte er weiterhin in der Schweiz sein und aufgegriffen werden, ist es damit wohl vorbei.