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Kommentar zur Pandemie-Ökonomie
Kauft!

Er kauft. Der Einkaufswagen voll beladen, wie es sein soll.
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BotTalk

Auf den Sparkonti liegt zurzeit so viel Geld wie schon seit Jahren nicht mehr. Schweizerinnen und Schweizer hatten dieses Jahr weniger Möglichkeiten als sonst, es auszugeben. Und weil sie eine Wirtschaftskrise nahen sehen, trennen sie sich auch ungern von ihm.

So haben sie gemäss Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich 19 von 100 verdienten Franken gespart, im Vorjahr waren es noch 14 Franken. Die 5 Franken Differenz sind das Geld, das Restaurants, Bars, Theatern, Konzertveranstaltern oder Geschäften fehlt – und auch dem Staat.

Es ist höchste Zeit, dieses Geld in Umlauf zu bringen. Deshalb der Aufruf an alle, die Arbeit haben und noch ein paar Franken übrig haben: Kauft! Gebt das Geld aus, mit beiden Händen und ohne schlechtes Gewissen. Zieht euch warm an und esst in der Gartenwirtschaft, holt das Essen im Restaurant ab oder lasst es ins Homeoffice liefern.

Gebt dem «Surprise»-Verkäufer und gebt dem Mann mit der hohlen Hand. Gebt jedem, der danach fragt. Werft das Geld in die Töpfe der Heilsarmee, legt es in den Briefkasten – oder besser: Twintet es eurem Zeitungsverträger.

Kauft! Und bleibt nicht ängstlich auf eurem Geld sitzen.

Unterstützt Filmprojekte, Theaterprojekte, helft allen, die sich selber helfen wollen und über Zoom ihre Dienste anbieten. Und helft allen, die anderen helfen.

Was bisher als unvernünftig galt, ist jetzt vernünftig. Löst ein Fitnessabo – und geht nicht hin. Lasst euch die Nägel lackieren, lasst euch aufwendig die Haare ondulieren für die Weihnacht allein zu Haus. Kauft Gutscheine – und werft sie als verdeckte Wirtschaftshilfe wieder weg. Jetzt ist der Moment.

Und kauft Geschenke. Kauft sie für die, die sie nicht erwarten, und kauft sie für euch selber. Kauft, was ihr euch bisher versagt habt. Aber kauft. Und bleibt nicht ängstlich auf eurem Geld sitzen.

So wird es euer bevorzugtes Restaurant, euer Yogastudio, eure Boutique, euer Hotel, eure liebste Band auch nach dem Lockdown noch geben. Und euren Job vielleicht auch.