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Reaktion auf Ver­schwö­rungs­the­sen
Falschbehauptung um katzenessende Migranten: Trump müsse aufhören, sagt Biden

President Joe Biden speaks at a gathering on the South Lawn of the White House, celebrating the Black Excellence, Friday, Sept. 13, 2024, in Washington. (AP Photo/Manuel Balce Ceneta).Joe Biden
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US-Präsident Joe Biden hat den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump aufgefordert, die Schmähung von Migranten aus Haiti zu unterlassen. «Das muss aufhören, was er da tut», sagte Biden am Freitag bei einem Treffen im Weissen Haus. Es gebe eine «stolze haitianisch-amerikanische Gemeinschaft, die derzeit in unserem Land angegriffen wird». Für derlei Kommentare gebe es «in Amerika keinen Platz», fuhr der Präsident fort. «Das ist einfach falsch.»

Biden bezog sich auf Trumps fortgesetzte Falschbehauptungen über den angeblichen Diebstahl und das Verspeisen von Haustieren durch haitianische Migranten in der Stadt Springfield im Bundesstaat Ohio. Die dortigen Behörden hatten erklärt, derlei Anschuldigungen hätten keine Grundlage.

Dennoch griff Trump die Verschwörungserzählung mehrfach auf, um Ängste vor Einwanderern zu schüren. Unter anderem im TV-Duell mit der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris erklärte der Rechtspopulist, die Einwanderer würden die Hunde und Katzen der Bewohner von Springfield essen.

Trumps Aussagen kommen bei seinen Anhängern an: Menschen während einer Kundgebung für den Republikaner mit einem KI-generierten Bild. (12. September 2024)

Einwanderung ist ein wichtiges Thema bei der Präsidentschaftswahl am 5. November. Trump setzt im Wahlkampf auf eine drastische migrantenfeindliche Rhetorik. Springfield hat rund 58’000 Einwohner und in den vergangenen Jahren eine Zunahme von Zuwanderern aus Haiti verzeichnet. Eine Lokalzeitung schätzte deren Zahl auf 10’000 bis 15’000.

Der Karibikstaat Haiti wird seit Jahren von politischem Chaos und Bandengewalt vor allem in der Hauptstadt Port-au-Prince heimgesucht, was viele Menschen in die Flucht treibt.

Haitis Regierung empört

Die von den US-Republikanern erhobene Behauptung, Migranten aus dem Karibikstaat Haiti würden im Bundesstaat Ohio die Haustiere der Einwohner verspeisen, hat nun auch die Regierung in Port-au-Prince auf den Plan gerufen. In einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung kritisierte das Ministerium für im Ausland lebende Landsleute «diskriminierende Äusserungen von US-Politikern über Haitianer in der Diaspora».

Leider sei es nicht das erste Mal, «dass Landsleute im Ausland Opfer von Desinformationskampagnen werden, stigmatisiert und entmenschlicht werden, um wahlpolitischen Interessen zu dienen», hiess es in der Stellungnahme. Ranghohe Vertreter der Republikanischen Partei in den USA hatten in den vergangenen Tagen Falschbehauptungen über den Diebstahl und das Verspeisen von Haustieren durch haitianische Migranten in Ohio in Onlinenetzwerken geteilt und damit Ängste vor Einwanderern geschürt.

Trump ignorierte die Stellungnahmen der Behörden von Springfield in Ohio, die mitgeteilt hatten, dass derlei Anschuldigungen keine Grundlage hätten. Aufgekommen war das Thema durch einen Medienbericht über eine Frau in Ohio, die mutmasslich eine Hauskatze getötet und gegessen hatte. Hinweise, dass dieser Vorfall in Zusammenhang mit haitianischen Einwanderern stehe, gebe es allerdings nicht, hatte auch die Polizei der Stadt betont.

AFP/oli