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Vorgeführt von Tschechien
Die ZSC-Cracks reisen ab, das Nationalteam bricht ein

10.11.2024; Helsinki; Eishockey Karjala Cup - Tschechien - Schweiz;
Torjubel Tschechien 1:0, Enttaeuschung von Giancarlo Chanson (SUI) und Michael Fora (SUI). 
(Jussi Eskola/freshfocus)
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Eine Revanche für den verlorenen WM-Final in Prag (0:2) hätte es werden sollen, doch das abschliessende Spiel des Karjala-Cup wurde für die Schweizer zur bitteren Erfahrung. Ab der ersten Minute wurden sie von angriffigen Tschechen in die Defensive gedrängt, anders als in ihren ersten zwei Auftritten konnten sie nicht die nötige Intensität entwickeln. Das 2:5 schmeichelte den Schweizern sogar noch. Somit fand das Vierländerturnier, das für das Team von Patrick Fischer viel Positives gebracht hatte, einen enttäuschenden Abschluss.

Ganz überraschend war das nicht. Denn schon vor der dritten Partie waren vier der fünf ZSC-Spieler zurückgereist: die Verteidiger Kukan und Marti sowie die Stürmer Andrighetto und Malgin. Nur der junge Baechler blieb in Helsinki. Dies war vor dem Karjala-Cup schon so abgemacht worden, da es für die ZSC Lions bereits am Dienstag in Straubing mit dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League weitergeht. Und ohne die Zürcher Schlüsselspieler blieb bei den Schweizern kaum ein Stein auf dem anderen und es fehlte die nötige Erfahrung.

Trotzdem darf man den Start des Nationalteams in die neue Saison als gelungen bezeichnen. Gegen Gastgeber Finnland führten die Schweizer bis weit ins dritte Drittel 2:0, ehe sie noch 2:3 in Overtime verloren. Gegen Schweden beendeten sie nach 16 Niederlagen in Folge endlich die schwarze Serie und siegten erstmals seit dem 7. April 2016 und einem 5:2 in der WM-Vorbereitung. Sie setzten sich 4:3 im Penaltyschiessen durch, wobei die Lausanner Riat und Rochette sehenswert trafen und sich Senn mit seinen Paraden für seinen Patzer beim 3:3 rehabilitierte.

Gegen Tschechien durfte wieder Charlin beginnen, doch nach zwei Unsicherheiten wurde er nach dem Startdrittel (1:3) ausgewechselt. Aber auch mit Senn im Tor änderte sich das Spielgeschehen nicht. Charlin und Senn zeigten gute Ansätze, aber sie überzeugten beide noch nicht restlos. Das Goaliecasting von Patrick Fischer dürfte an den Swiss Ice Hockey Games in Freiburg (12. bis 15. Dezember) weitergehen. Mit Sandro Aeschlimann (Davos), Ludovic Waeber (Kloten) oder Kevin Pasche (Lausanne) gibt es weitere spannende Kandidaten hinter den etablierten Reto Berra (Fribourg) und Leonardo Genoni (Zug).

Die Entdeckung Giancarlo Chanton

Einer, der sich in Helsinki für weitere Aufgebote empfohlen hat, ist Servette-Verteidiger Giancarlo Chanton. Der 21-Jährige, der seine Karriere beim EHC Basel begann, traf sowohl gegen Finnland (zum 1:0) wie nun auch gegen Tschechien – mit einem wuchtigen Direktschuss zum 1:1. Chanton ist ein gutes Beispiel dafür, dass es sich auszahlt, jungen Spielern Vertrauen zu schenken. Servettes Coach Jan Cadieux setzt in dieser Saison auf ihn und gesteht ihm im Schnitt fast 18 Minuten Eiszeit zu. Nun zeigte er, dass er auch internationales Format hat.

10.11.2024; Helsinki; Eishockey Karjala Cup - Tschechien - Schweiz;
Trainer Patrick Fischer (SUI)
(Jussi Eskola/freshfocus)

Nationalcoach Fischer versteckte nach der Niederlage gegen Tschechien seine Enttäuschung nicht. So sagte er gegenüber SRF: «Wir wurden von den Tschechen physisch dominiert und konnten nicht dagegenhalten. Zudem haben wir anfangs einfache Tore erhalten, und dann wird es auf diesem Niveau schwierig. Die Tschechen sind physisch die stärksten, und heute fehlten uns die kräftigen Spieler, um ihr Spiel zu stoppen.» 

Gleichwohl dürfen die Schweizer auf ein gelungenes Turnier zurückblicken. In der vergangenen Saison hatten sie auf der Euro Hockey Tour erst im zwölften Spiel den ersten Sieg gefeiert, nun gelang ihnen dieser schon im zweiten. Und in den ersten beiden Partien spielten sie gegen Finnland und Schweden mutig auf. Was sich aber auch zeigte: Fischer braucht seine stärksten Kräfte.