Schulpflege OberriedenKandidat zieht aufgrund der Pandemie Wahlvorschlag zurück
Tobias Freuler (parteilos) hat sich neu zur Wahl aufstellen lassen. Deswegen zieht Michael Hess (FDP) seine Kandidatur zurück. Er will keinen Wahlkampf betreiben will.
Um den freien Sitz in der Schulpflege Oberrieden wäre es zu einer Kampfwahl gekommen. Nun hat Michael Hess (FDP) seine Kandidatur jedoch zurückgezogen. Er glaubt, gegen den neu vorgeschlagenen Kandidaten Tobias Freuler nicht bestehen zu können. «Ich möchte aufgrund der Corona-Situation keinen Wahlkampf führen. Ich würde bei den Menschen auf der Strasse nicht auf Verständnis stossen, wenn ich unter den geltenden Abstandsregeln Flyer verteilen und das Gespräch suchen würde», sagt Michael Hess. Der Betriebsökonom hatte im März bereits zum zweiten Mal für die Schulpflege in Oberrieden kandidiert. Wie diese Zeitung berichtete, war Franziska Kiess (parteilos) zurückgetreten, und für die verbleibende Amtszeit 2022 musste ein Ersatz gefunden werden. Wie der Oberriedner Gemeinderat mitteilte, wäre Hess gewählt gewesen, wenn bis zum Ablauf der Frist keine andere Kandidatin oder kein anderer Kandidat zur Wahl aufgestellt worden wäre.
Laut Hess ist Tobias Freuler sehr vernetzt im Dorf. «Ich hingegen wohne noch nicht so lange in Oberrieden und müsste auch mit einem Wahlkampf auf die Strasse, um Bekanntheit zu erlangen. Es ist sehr schade. Aber vielleicht ist die Zeit noch nicht reif», sagt er.
Qualität der Schule bewahren
Nun bringt sich hingegen der Oberriedner Tobias Freuler (parteilos) ins Spiel. Der Sales-Manager wohnt seit sechzehn Jahren in Oberrieden und sagt: «Schon immer hat mich ein solches Amt interessiert. Jetzt sind meine Kinder nicht mehr so klein. Deshalb ist der richtige Zeitpunkt dafür gekommen.» Der 50-Jährige sagt, er möchte die Qualität der Oberriedner Schule bewahren und wo nötig verbessern sowie auf zukünftige Aufgaben vorbereiten. Die Schule würde einen guten Job machen. Durch die Corona-Pandemie gestalte sich das Amt etwas schwieriger. «Natürlich muss man die Digitalisierung nun genau anschauen», sagt er. Man müsse genau abwägen, ab welchem Alter es Sinn mache, mit digitalen Medien zu arbeiten. Auch erachte er es als wichtig, dass man für eine weitere mögliche Pandemie in der Schule gerüstet sei.
Durch den Fristenstillstand wird eine neue Frist von sieben Tagen, bis und mit 9. Juni, angesetzt. Liegt nach Ablauf dieser Nachfrist nur ein gültiger Wahlvorschlag vor, gilt Tobias Freuler mittels stiller Wahl als gewählt, wie die Gemeinde Oberrieden mitteilt. «Das ist fast schade, eigentlich hätte ich gerne einen Wahlkampf geführt», sagt Freuler lachend. Kommt eine stille Wahl nicht zustande, findet am Sonntag, 27. September, eine Urnenwahl statt.
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