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Kanada legalisiert Cannabis

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Premier Justin Trudeau hatte bereits im Wahlkampf versprochen, Haschisch zu legalisieren.
Viele Kanadier hatten es lange gefordert, nun haben Parlament und Senat der Legalisierung von Cannabis zugestimmt: Demonstranten am National Marijuana Day in Ottawa (20. April 2016)
Volljährige dürfen künftig straffrei kleinere Mengen von Cannabis für den Privatgebrauch besitzen und konsumieren. Auch der Anbau wird erlaubt.
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Kanada hat als erster Staat der G7-Gruppe den Anbau und Verkauf von Cannabis vollständig legalisiert. Der Senat des Landes stimmte am Dienstagabend in letzter Lesung der Legalisierung zu. In der endgültigen Abstimmung waren 52 Senatoren für den Gesetzentwurf, wie der Sender CTV berichtete. Es gab 29 Gegenstimmen.

Premierminister Justin Trudeau, der die Legalisierung bereits im Wahlkampf versprochen hatte, begrüsste den Entscheid. «Es war zu einfach für unsere Kinder, Marihuana zu bekommen – und für Kriminelle, die Profite davon einzusacken. Heute ändern wir das», schrieb Trudeau auf Twitter.

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Trudeau hatte 2013 zugegeben, in seinem Leben fünf bis sechs Mal Haschisch geraucht zu haben – darunter bei einem Abendessen mit Freunden nach seiner Wahl ins Parlament. Trudeau ist seit dem Jahr 2015 Regierungschef.

Bereits am Montag hatte das kanadische Abgeordnetenhaus das Gesetz verabschiedet – bei 205 Ja- und 82 Nein-Stimmen. Damit das Gesetz in Kraft treten kann, muss nun noch der Generalgouverneur des Landes zustimmen. Dies gilt als Formsache.

30 Gramm sind erlaubt

Nach Inkrafttreten des Gesetzes soll es kanadischen Staatsbürgern über 18 Jahren – in manchen Bundesstaaten ist die Altersgrenze 19 Jahre – erlaubt sein, per Bestellung oder in autorisierten Geschäften ein Gramm Haschisch für etwa zehn kanadische Dollar (6,50 Euro) zu kaufen. Der persönliche Besitz ist fortan auf 30 Gramm beschränkt.

Die Behörden schätzen den Markt für Cannabis in Kanada auf rund 5,7 Milliarden kanadische Dollar. Der Staat erwartet Steuereinnahmen in Höhe von 400 Millionen kanadischen Dollar.

Gesundheitsministerin Ginette Petitpas Taylor hatte in der vergangenen Woche argumentiert, dass Kanadier schon jetzt zuhause Bier brauen oder Wein anbauen dürften, auch sei es schon heute erlaubt, privat Cannabis für medizinische Zwecke anzubauen. Es sei daher aus Sicht der Regierung im Sinne einer stimmigen Gesetzgebung richtig, auch Cannabisgebrauch zum Zwecke der «Entspannung» zu legalisieren.

Vor fünf Jahren hatte Uruguay den Genuss von Haschisch freigegeben. In den USA ist dies in neun Bundesstaaten erlaubt, darunter Kalifornien. Kanada ist der erste G7-Staat, der dies erlaubt.

sda/afp/ij