AboAnalyse: Selenski und die KriegsrhetorikKampf der Worte
Was nur noch aus der Geschichte und aus Filmen geläufig war, ist wieder da: die Kriegsrhetorik. Wolodimir Selenski zeigt uns die Macht der Rede – und ihre Ohnmacht.
«Wir werden in den Wäldern kämpfen, auf den Feldern, an den Ufern, in den Städten, in den Strassen, wir werden auf den Hügeln kämpfen», sagte Wolodimir Selenski in seiner Video-Rede vor dem Londoner Unterhaus in der vergangenen Woche. «Und wir werden nicht aufgeben.» Damit zitierte der ukrainische Präsident aus seiner Zitadelle in Kiew wörtlich die Rede, die der Kriegspremierminister Winston Churchill im Juni 1940 im Unterhaus gehalten hatte, um die Kampfbereitschaft Britanniens gegen Hitlerdeutschland zu beschwören: «We shall fight on the beaches...»