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Olympia 2021: Final 200 m
Kambundji Siebte und auf konstant hohem Niveau

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Das war nach dem ultraschnellen 100-m-Final vom Samstag zu erwarten gewesen: Ein zweites Feuerwerk der Sprinterinnen, diesmal über 200 m und wieder mittendrin Mujinga Kambundji. Auch dieses entschied die Jamaikanerin Elaine Thompson-Herah für sich und ist in Tokio – wie schon in Rio – Doppel-Olympiasiegerin.

Überhaupt: Das Rennen war eine Art doppelt so lange Kopie des Kurzsprints, denn in 21,53 (+0,8 m/sec) preschte sie auch da auf Platz 2 der Allzeit-Bestenliste. Hinter Florence Griffith-Joyner. Ebenfalls mit einem Minimalabstand zum Weltrekord (19 Hundertstel) und einer Viertelsekunde Vorsprung auf die Zweite (Christine Mboma). Hätte Thompson-Herah die Marke von «Flo-Jo» unterboten, hätte es an diesem verrückten Tag in Tokio mit dem Weltrekord Karsten Warholms kaum verwundert.

Kein perfektes Rennen: Mujinga Kambundji (r.) kämpft sich auf Bahn 2 Richtung Ziel.

Kambundji, die auf der undankbaren Innenbahn mit der engen Kurve startete, ging das Rennen ein wenig zu defensiv an. Sie wurde in 22,30 Siebte, vier Hundertstel über ihrem Schweizer Rekord. «Ich hoffte, schneller laufen zu können, es war aber nicht mein bester Lauf, aber auch nicht ein missratener», sagte sie hernach. Dass die Bernerin ihre besten Zeiten über beide Distanzen im Vorlauf gezeigt hat (10,95 und 22,26), erstaunte sie. Dass dort viel weniger Druck herrscht, hilft jedoch der Lockerheit.

Die 29-Jährige stellt ihre beiden Olympiafinals über den WM-Bronzegewinn vor zwei Jahren in Doha. «Dort war ich zwar erfolgreicher, aber das Niveau an diesen Spielen ist viel höher», sagte sie. Ihr Trainer Adi Rothenbühler hätte sich in beiden Rennen aufgrund der Trainingswerte tiefere Zeiten vorstellen können. Dennoch spricht er von einer «neuen, beeindruckenden Konstanz», die Kambundji erst in dieser Saison erlangte.

Nach ihrem sechsten Rennen in fünf Tagen tritt Kambundji nach einem freien Tag am Donnerstag mit der Staffel zum Vorlauf an. Und ähnlich unverhohlen wie Ajla Del Ponte sagt auch sie: «Wir hoffen auf eine Medaille.» Das sind neue, bemerkenswert selbstbewusste Töne. Nach dem 4. Platz an der WM 2019 und nur 8 Hundertstel Rückstand auf den Bronzeplatz der USA aber nachvollziehbare.

World Athletics verrechnet sich

Weniger nachvollziehbar waren die Starts der beiden Namibierinnen Mboma und Beatrice Masilingi im 200-m-Final. In 21,81 lief Silbergewinnerin Mboma U-20-Weltrekord – zum zweiten Mal schon an diesen Spielen. Sie ist 18-jährig und eigentlich eine 400-m-Läuferin, wie auch die gleichaltrige Sechste Masilingi.

Weil beide aber als intersexuell taxiert werden und mit ihrem angeborenen zu hohen Testosteron-Wert Vorteile auf den Distanzen von 400 m bis eine Meile hätten, dürfen sie dort nicht starten. Über 200 m jedoch schon. Also sind sie ausgewichen, haben diese Saison praktisch bei Null angefangen und qualifizierten sich auf Anhieb für den Endlauf. Damit scheint World Athletics bei der Neuregelung nicht gerechnet zu haben.

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