Liveticker Jubiläumsschwingfest in AppenzellTotaler Berner Triumph: Staudenmann und Hiltbrunner siegen
Fabian Staudenmann bodigt im Schlussgang Armon Orlik. Doch es gibt noch einen zweiten Sieger.
Spitzenpaarungen im 2. Gang
Der zweite Gang läuft bereits. In der nächsten Stunde kommt es unter anderem zu folgenden Duellen: Armon Orlik – Christian Gerber, Joel Wicki – Patrick Gobeli, Nick Alpiger – Lars Zaugg, Samuel Giger – Lario Kramer, Fabian Staudenmann – Martin Roth, Adrian Walther – Adrian Odermatt, Werner Schlegel – Michael Gwerder, Damian Ott – Michael Ledermann, Domenic Schneider – Lukas Döbeli.
Fazit des ersten Gangs
Armon Orlik hat mit dem Sieg über Adrian Walther ein Ausrufezeichen gesetzt. Die meisten anderen Topfavoriten sind mit einem Gestellten ins Fest gestartet. Die Notenvergabe im Duell Staudenmann vs. Schlegel gibt nach wie vor zu reden. Christian Stucki spricht von einer unverständlichen, ja unergründlichen Entscheidung. Klar ist: Dass die beiden nur eine 8,75 statt eine 9,0 erhalten haben, kann letztlich wegweisend sein.
Giger und Wicki stellen
König gegen Unspunnen-Sieger: Die Paarung zwischen Joel Wicki und Samuel Giger war ein «Aufgelegter». Zum ersten Mal seit dem Rigi-Schwinget vom letzten Jahr treffen die beiden Giganten aufeinander. Und es bleibt dabei: Wicki kann gegen Giger nicht gewinnen, das Rencontre endet gestellt. Wickis Bilanz gegen den Thurgauer Überschwinger: Fünf Gestellte, zwei Niederlagen.
Gnägi ist aus der Entscheidung
Der Berner Florian Gnägi kommt nicht auf Touren. Nach der Startniederlage gegen Damian Ott kommt er im Duell mit Jan Roth nur zu einem Gestellten.
Irritierende Notenvergabe
Auch Schwingerkönig Jörg Abderhalden spricht von einem Fehlentscheid: «Sowohl Staudenmann als auch Schlegel hätten zwingend mit der Note 9 belohnt werden müssen.»
Gestellter zwischen Staudenmann und Schlegel
Es wird gezogen und gerupft, angegriffen und verteidigt: Es ist der beste Kampf bisher in Appenzell, auch wenn es letztlich keinen Sieger gibt. Fabian Staudenmann und Werner Schlegel aber zeigen grossen Schwingsport, wahnsinnigerweise werden sie dafür nicht mit der Note 9,0 belohnt. Nur 8,75 also für beide, das sorgt bei manch einem für Kopfschütteln. Was muss man den noch alles tun, um bei einem Unentschieden eine 9,0 zu bekommen?
Stuckis Trumpf sticht nicht
Nun schaut Schwingerkönig Stucki mit Adleraugen auf Schwingplatz 1. Matthieu Burger hat soeben mit Ueli Rohrer zusammen gegriffen. Aber Burger kommt nicht in die Gänge und muss zum zweiten Mal mit einem Gestellten vorblieb nehmen. Das war es mit dem «Zwänzgerli» für Stucki. Gut, dass ihm die Kollegen von SRF für seine Kommentatoren-Dienste wenigstens ein warmes Zmittag spendieren. Und sonst bringen wir ihm ein Sandwich vorbei.
Armon Orlik mit grossem Sieg
Endlich läuft einmal etwas da unten in der Arena: Im Duell zweier Mitfavoriten bodigt Armon Orlik den Berner Adrian Walther. Der Bündner setzt damit ein dickes Ausrufezeichen. Vom Publikum wird er frenetisch bejubelt. Für Walther, der über den Winter zehn Kilo an Muskelmasse zugelegt hat, ist es ein herber Dämpfer.
Wieder ein Gestellter
Stefan Strebel wollte Spektakel. Entsprechend hat er die Spitzenpaarungen nach bestem Gewissen angesetzt. Bis jetzt aber ist es eine ziemlich laue Angelegenheit. Auch der Gang zwischen Matthias Aeschbacher und Marcel Bieri endet gestellt. Aber nun kommen die drei absoluten Spitzengänge: Armon Orlik – Adrian Walther, Werner Schlegel – Fabian Staudenmann und Samuel Giger – Joel Wicki.
Wer behält den Überblick?
Auf dem TV-Platz, wo die Spitzenpaarungen anstehen, ist man im Verzug: Die besten haben noch gar nicht geschwungen. Derweil läuft in den anderen Sägemehlringen schon der zweite Gang. Den Überblick zu behalten, ist eine Herkulesaufgabe. Das Berner Grosstalent Michael Moser jedenfalls gewinnt nach der Niederlage zum Auftakt seinen zweiten Kampf.
Alpiger bezwingt Gapany
Die Zuschauer jubeln, die SRF-Kommentatoren sprechen von einer Entscheidung, der Platzrichter gibt das Resultat – kurz: Nick Alpiger sieht gegen Benjamin Gapany wie der Sieger aus. Doch die Tischkampfrichter intervenieren, Alpiger hatte keinen Griff. Im zweiten Versuch klappt es für den Aargauer doch noch.
300 Kilo im Sägemehl
Schwinger sind längst Modellathleten, die sich mit Proteinshakes fit halten und Gewichte a gogo stemmen. Doch es gibt sie noch, die Schwergewichte, die mit ihrer Masse punkten. Mit Philipp Roth und Mario Schneider treffen gleich zwei von ihnen aufeinander. Gut und gerne 300 Kilo stehen also im Sägemehl – und neutralisieren sich zum Gestellten.
Ledermann, Gerber und Gasser siegen
Ein Lebenszeichen der Berner: Die Eidgenossen Michael Ledermann (gegen Marcel Räbsamen) und Dominik Gasser (gegen Reto Koch) gewinnen ihren ersten Gang. Auch Christian Gerber setzt ein Zeichen: Er bodigt den Winterthurer Eidgenossen Samir Leuppi.
«Dodo» stellt gegen Kämpf
Domenic Schneider ist einer der ganz grossen Lieblinge des Publikums im Appenzell. Schon nur beim Gang in den Sägemehlring jubeln die Zuschauerinnen und Zuschauer. Das Thurgauer Schwergewicht – es wiegt um die 150 kg – gilt neben Samuel Giger und Werner Schlegel als gefährlichste «Waffe» der Nordostschweizer. Im Anschwingen trifft er auf Bernhard Kämpf, der heuer seinen 100. Kranz gewinnen konnte. Der Gang endet gestellt.
Grosstalent Lüscher siegt
Als Jungschwinger hat er alles gebodigt, was sich ihm in den Weg stellte. Auch bei der Elite gehört Sinisha Lüscher schon zur erweiterten Spitze, heuer jedoch ist der Nordwestschweizer dann und wann negativ aufgefallen: Oftmals lässt er seine Gegner im Sägemehl lange warten, bis er endlich aufkreuzt, zuletzt sorgte er für Ärger, weil er an einem Fest mit Werbung auf der Hose antrat. Nun ja, Lüscher ist ja erst 18, er darf noch reifen. Im ersten Gang bodigt er Fabian Kindlimann, den Neffen von Schwingerkönig Ernst Schläpfer.
Nichts mit dem Wettgewinn?
Wieder ein Berner Trumpf, der im ersten Gang nicht sticht. Curdin Orlik schwingt zwecks Kopfschutz mit einem Rugbyhelm, angriffig wie ein Rugbyspieler geht er aber nicht zur Sache. Und so gibt es im Duell mit dem Innerschweizer Mike Müllestein einen Gestellten. Schlecht für uns, haben wir doch mit SRF-Experte Christian Stucki auf ihn als Festsieger gewettet. Noch ist nicht aller Tage Abend, aber wir rechnen wohl besser nicht mit dem 20-Franken-Zustupf…
Auch Schwander verliert
Nur kurz dauert der Gang zwischen Lukas Döbeli und Severin Schwander, dann muss sich Ersterer pflegen lassen. Doch die kurze Pause scheint dem Aargauer nicht zu schaden. Er bezwingt den Berner 2-Meter-Hünen im zweiten Anlauf.
Ruth Metzler im königlichen Gespräch
Sie will Präsidentin werden von Swiss Olympic, und so zeigt sich Alt-Bundesrätin Ruth Metzler in diesen Tagen, Wochen und Monaten landauf, landab an Sportveranstaltungen. In Appenzell plaudert sie mit den Königen Kilian Wenger und Matthias Glarner. Oder ist es gar ein Fachsimpeln?
Ott im Stechschritt
2021 war das Jahr von Damian Ott. Der St. Galler gewann auf dem Weissenstein, am Schwarzsee und vor allem am Kilchberger Schwinget. Seither kämpfte der St. Galler immer wieder mit Blessuren. Aber nun ist Ott fit. Und auch er lässt das Nordostschweizer Publikum mit seinem Sieg über den Seeländer Routinier Florian Gnägi jubeln. Danach verlässt Ott den Sägemehlring blitzartig im Stechschritt.
Sempach stellt gegen Schurtenberger
Bald wird er 40, aus dem Sägemehl wird man den Berner Thomas Sempach einst wohl tragen müssen. Im Duell mit Sven Schurtenberger kommt der Oldie nicht über einen Gestellten heraus. Der Gang war etwa so attraktiv wie ein Stummfilm mit Bildausfall. Schurtenberger -- mit 145 Kilo ein Schwergewicht – gilt in der Szene da und dort als Rüpel: Der Innerschweizer geht vergleichsweise unsanft zur Sache. Neun Kranzfestsiege können sich aber sehen lassen.
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