Aufreger im SkisportJetzt ist auch der erste Skifahrer auf Onlyfans
Er war einer der grossen Aufsteiger des letzten Winters. Jetzt wagt sich Joan Verdú auf die Plattform, die ein Schmuddel-Image hat.
Skifahrer können kreativ sein, wenn es darum geht, neue Geldquellen anzuzapfen. Es gab Zeiten, da standen sie mit ihren Ski vor die Fernsehkameras im Ziel. Das wars.
Mittlerweile präsentieren viele nicht nur ihren eigenen Kopfsponsor auf Mütze oder Helm, sondern halten auch noch Dosen und Flaschen in die Kameras. In den passendsten Fällen werben sie für Getränkefirmen – auch wenn es mal ein Bierhersteller ist wie im Fall von Ramon Zenhäusern, der dem Publikum auf dem Sofa eine Halbliter-Dose entgegenstreckt. Alkoholfrei. Natürlich.
Andere Athleten werben auf den Behältern für Körperpflegeprodukte (Luca Aerni) oder gleich für ein Dutzend Firmen. Auf der Website von Thomas Tumler sind die verschiedenen Flaschen schön aufgereiht – inklusive Rennen, bei denen er sie präsentieren wird. Nach seinem Premierensieg in Beaver Creek warb der Bündner etwa für eine Treuhandfirma. Eine Bodega im Kanton Schwyz, in der Wein degustiert werden kann, oder ein Bauleitungsunternehmen waren auch schon an der Reihe. In Adelboden im Januar hofft ein Restaurant in Altendorf auf besonders schnelle Schwünge von Tumler.
Das alles reicht Joan Verdú nicht. Der Andorraner war im letzten Winter einer der Aufsteiger im Riesenslalom, stand zweimal auf dem Podest, als Erster seines Landes überhaupt.
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Die 46’000 Franken, die er an Preisgeld bekam, waren für den Mann, der oft zusammen mit den Norwegern trainiert, aber zu wenig. Deshalb ist er seit kurzem auf Onlyfans, einer Plattform mit Schmuddel-Image. In diesen Tagen gibt eine junge Frau zu reden, die an einem Tag mit 100 Männern Sex gehabt hat.
Prominente und solche, die es werden wollen, bieten hier für Geld einen Blick hinter die Kulissen – und nicht selten auf viel nackte Haut.
Einige Sportler sind schon vertreten
In letzter Zeit hat das Portal den Sport für sich entdeckt. Elise Christie, dreifache Weltmeisterin im Shorttrack, hofft nach einem finanziellen Tief auf einen Zustupf dank der Website. Synchronspringer Jack Laugher bessert sein Einkommen auf diese Weise auf – seinem Beispiel sind gleich mehrere Athleten des britischen Wasserspringerteams gefolgt.
Hochspringerin Elena Kulichenko oder Basketballspielerin Liz Cambage sind ebenso vertreten. Bob-Olympiasiegerin Lisa Buckwitz hat gar einen Sponsoring-Deal mit Onlyfans abgeschlossen.
Und jetzt also ist der Tabubruch auch im alpinen Skisport passiert. Allerdings dürfte sich Verdú im Gegensatz zu manch sportlichen Kolleginnen und Kollegen kaum freizügig zeigen. Er will nur Blicke in seinen Alltag als Athlet gewähren, Videos von Trainings zeigen oder Fitness-Tipps erteilen.
Onlyfans schreibt auf seinem Instagram-Kanal: «Zeit, mit Joan Verdú auf die Piste zu gehen. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen seines Lebens, während er auf den Weltmeistertitel zusteuert!» Grosse Worte scheuen sie jedenfalls schon einmal nicht.
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