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Jetzt droht der ZSG auch noch der Rauswurf aus dem ZVV

Rigorose Heilmassnahme: Bei der Schiffzuschlags-Debatte am Montag wurden im Kantonsrat Stimmen laut, die Schifffahrt aus dem Zürcher Verkehrsverbund herauszulösen.
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Das Zürcher Parlament versenkte am Montag ein dringliches Postulat zur sofortigen Abschaffung des Schiffsfünflibers. Der Vorstoss der Kantonsräte Jonas Erni (SP, Wädenswil), Tobias Mani (EVP, Wädenswil) und Rico Brazerol (BDP, Horgen) wurde mit 91 Nein- zu 74 Ja-Stimmen bei 10 Enthaltungen abgelehnt.

Umstritten ist der Zuschlag, weil die Passagierzahlen der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) in diesem Jahr um über ein Viertel zurückgingen. Der Pächter der Bordgastronomie muss ein Viertel seines Personals entlassen. Auslöser des vor einem Jahr eingeführten Schiffsfünflibers ist der Auftrag des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV), einen Beitrag zur Sanierung der Kantons­finanzen beizutragen. Der Zuschlag soll insbesondere den tiefen Kostendeckungsgrad der ZSG von 37 Prozent verbessern.

«Warum kann die ZSG nicht aus dem ZVV ausgegliedert werden?».

Philipp Kutter (CVP), Wädenswiler Stadtpräsident

Dass dies trotz Zuschlag nur unwesentlich gelingen könnte, weckt neue Begehrlichkeiten. Die ZSG solle nicht länger Klotz am Bein des ZVV sein. Kantonsrat René Isler (SVP, Winterthur) würde sich «als Unternehmer überlegen, ob die ZSG nicht besser aus dem ZVV herausgelöst werden solle». Der Wädenswiler Stadtpräsident Philipp Kutter (CVP) ist zwar gegen den Schiffsfünfliber, fragte in der Debatte vom Montag aber ebenfalls, «warum nicht die ZSG aus dem ZVV ausgegliedert werden könnte».

Nur noch Querschiffe im ZVV

Am weitesten geht Kantonsrat Hans-Peter Amrein (SVP, Küsnacht). Er stellte namens seiner Fraktion im Zuge der Debatte ­um Budget und konsolidierten Ent­wicklungs- und Finanzplan 2018–2021 einen Antrag: «Die ZSG wird auf das Budgetjahr 2020 aus dem ZVV ausgelagert. Die Querverbindungen auf dem Zürichsee werden ausdrücklich weiter durch den ZVV subventioniert.» Amrein will die ZSG zu einem möglichst hohen Deckungsgrad verpflichten. Der Kostendeckungsgrad von 37 Prozent spreche für «Misswirtschaft». Es müsse alles hinterfragt werden.

«Die Schifffahrt auf dem Zürichsee würde massiv teurer.»

Roman Knecht, ZSG-Direktor

Für ZSG-Direktor Roman Knecht wären die Folgen eines Alleingangs noch nicht abschätzbar. «Das wäre eine völlig neue Ausgangslage und würde einen Neustart des Unternehmens bedingen.» Mit weiteren Aussagen hält sich Knecht zurück. Aber: «Die Schifffahrt auf dem Zürichsee würde massiv teurer.»