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Neuer Besitzer der Art Basel
James Murdoch: Milliardär und Klimakämpfer

Früher provozierte er mit Tattoos und gefärbten Haaren, heute sieht man James Murdoch vor allem in Massanzügen – hier mit seiner Frau Kathryn Hufschmid bei der Hochzeit seines Vaters Rupert Murdoch mit dem Ex-Modell Jerry Hall im März 2016.
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Mit James Murdoch steigt ein international bestens vernetzter Investor bei der Basler Messegruppe MCH ein. Er wird über seine New Yorker Investmentfirma Lupa Systems Hauptaktionär der von finanziellen Nöten geplagten MCH.

Wer ist der Retter aus den USA? Seine rebellische Natur hat der 47-jährige Sohn des legendären Medienmoguls Rupert Murdoch bis heute nicht abgelegt. Der jüngste Sohn aus Murdochs zweiter Ehe war für auffällige Auftritte bekannt. Als 15-Jähriger erlangte er mit einem Foto Berühmtheit, das ihn als Praktikant des «Sidney Daily Mirror» schlafend bei einer Pressekonferenz zeigte. Anfang 20 provozierte er mit blond gefärbten Haaren und Tattoos, stritt sich mit seinen Professoren in Harvard und schmiss das Studium an der Elite-Universität nach nur zwei Jahren hin.

Mit zwei Freunden gründete er das Hip-Hop-Label Rawkus Records, zog nächtelang kettenrauchend durch Clubs auf der Suche nach Talenten. Das Label war so erfolgreich, dass Vater Rupert Murdoch 1996 den Laden kaufte. Nicht zuletzt, um den Sohn an sein Imperium, die News Corporation, anzubinden.

Er kritisierte den Stil seines Vaters

Das Enfant terrible wandelte sich zumindest äusserlich. Er liess sich seine Haare kurz scheren und präsentierte sich nunmehr in perfekt sitzenden Business-Anzügen. James Murdoch, der die britische, US-amerikanische und australische Staatsbürgerschaft besitzt, erwies sich unter anderem als gewiefter Sanierer des grosse Verluste generierenden Asiengeschäftes von News Corporation.

2018 wurde James Murdoch auf einen Schlag zum Milliardär, nachdem Vater Rupert seine Beteiligung an 21st Century Fox an Disney verkauft hatte. Mit den 2 Milliarden Dollar auf dem Konto gründete James sein eigenes Medienimperium. Die Wege von Vater und Sohn trennten sich. Die «Financial Times» schrieb einmal, das Verhältnis zwischen den beiden sei gut, solange mindestens ein Kontinent zwischen den beiden liege.

Die rebellische Natur des Juniors ist wieder spürbarer geworden. Im Januar kritisierte James Murdoch die Blätter seines Vaters. Während in Australien tödliche Buschfeuer wüteten, streuten die dortigen Murdoch-Medien falsche Skepsis gegenüber dem Klimawandel. Murdoch und seine Frau Kathryn, die sich in der Klimabewegung engagiert, geisselten die «permanente Verneinung» der globalen Erwärmung im Murdoch-Medienimperium.

Gegen Fake News

Mit seinem Investmentvehikel Lupa Systems kaufte James Murdoch sich beim New Yorker Tribeca Film Festival ein. Gelder fliessen auch in Start-ups, die plastikfreie Verpackungen herstellen. Er sitzt auch im Verwaltungsrat des Autoherstellers Tesla.

Im März dieses Jahres wurde bekannt, dass James Murdoch Millionen in Start-ups investiert, die sich dem Kampf gegen Fake News in den sozialen Medien widmen. Dazu gehören Softwareprogramme, mit denen die Authentizität von Videos und Menschen geprüft und Falschinformationen und Trolle in der Medienwelt aufgespürt werden können. Für Beobachter ist dies ein weiteres Indiz für die wachsenden Spannungen zwischen Vater und Sohn.