Warnung per SMSIT-Panne bei Parlamentarier-Laptops
«Fahren Sie bis auf weiteres Ihr Gerät nicht herunter oder starten Sie es nicht neu.» Eine SMS mit dieser Anweisung versetzte Parlamentarierinnen und Parlamentarier in Aufregung.
Es klang wie ein schlechter Witz, war aber ein Ernstfall. Alle Parlamentarierinnen und Parlamentarier haben während der Session eine SMS erhalten: «Wichtige Information an alle, welche einen Laptop der Parlamentsdienste besitzen: Bitte fahren Sie bis auf weiteres Ihr Gerät nicht herunter oder starten Sie es nicht neu.»
Die SMS versendet hat der Service Desk der Parlamentsdienste. Unter den Politikerinnen und Politikern ging das Gerücht um, dass sämtliche Daten des Benutzers gelöscht werden können, wenn der Computer heruntergefahren wird.
Mauro Tuena, der Präsident der Gruppe Parlaments-IT, hat bei den Verantwortlichen nachgefragt und eine Bestätigung erhalten, dass tatsächlich ein IT-Problem entdeckt worden sei. Es betreffe alle Laptops, die Parlamentarier von den Parlamentsdiensten erhalten hätten. «Die Gründe und die genauen Auswirkungen sind noch unklar, die Parlamentsdienste arbeiten aber mit Hochdruck daran, eine Lösung zu finden», so Tuena am Abend nachdem das SMS versendet wurde.
Vermutlich kein Hackerangriff
Die Parlamentsdienste schrieben auf eine erste Anfrage, es sei «bei einzelnen Ratsmitgliedern» beim Neustart von Laptops «aufgrund einer fehlerhaften Konfiguration dazu gekommen, dass das lokale Profil auf dem Gerät nicht ansprechbar ist». Man habe die Ratsmitglieder deshalb gebeten, ihren von den Parlamentsdiensten zur Verfügung gestellten Laptop nicht herunterzufahren «um Abklärungen treffen zu können».
Parlamentarierinnen und Parlamentarier erhielten dann ein weiteres SMS: «Bitte melden Sie sich ab sofort für eine kurze Prüfung Ihres Geräts beim Helpdesk.» Dort werde dann das Profil wieder aktiviert. «Bis dahin bitten wir Sie weiterhin, auf einen Neustart des Geräts zu verzichten.»
Vorübergehend hatten Ratsmitglieder keinen Datenzugriff. Anfangs konnten auch die Parlamentsdienste nichts dazu sagen, ob es Datenverluste gegeben hat.
Einige Tage nachdem die erste SMS an die Parlamentarier verschickt wurde, heisst es nun aber von den Parlamentsdiensten, es seien keine Daten verloren gegangen. Es habe sich um ein Konfigurationsproblem gehandelt, nicht um einen Hackerangriff. Betroffen waren jene Parlamentarierinnen und Parlamentarier, die seit dieser Legislatur über ein neues Gerät verfügen.
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