AboRichter am Internationalen GerichtshofGenozid-Klage: Aharon Barak soll für Israel nach Den Haag
Er war einst Richter am obersten Gericht und rief noch vor kurzem zum Protest gegen Netanyahus Justizreform auf. Jetzt braucht ihn der Premierminister.
Als Verräter haben sie ihn gerade noch gescholten, als Feind Nummer eins im Streit um die Justizreform. Doch nun braucht Israels rechtsreligiöse Regierung seine Hilfe: Aharon Barak, der frühere Präsident des obersten Gerichtshofs in Israel, wird von Premierminister Benjamin Netanyahu als Zusatzrichter nach Den Haag entsandt, wo vor dem Internationalen Gerichtshof an diesem Donnerstag und Freitag eine Anhörung angesetzt ist zu einer Klage Südafrikas gegen Israel. Der donnernde Vorwurf: Genozid in Gaza. Barak hat keinen Augenblick gezögert. Mit 87 Jahren tritt er an zum Reservedienst in Richterrobe.