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Newsticker zum Krieg in Nahost
Sie vermissen hier Neuigkeiten? Wir haben einen neuen Ticker gestartetDie Lage am SonntagmorgenNach Tötung von Haniya: Sinwar wird neuer Hamas-Anführer

Artikel zum Thema

Hintergrund: Diese zehn Karten erklären den Nahostkonflikt

Alle Artikel zu Nahost: News und Hintergründe in der Übersicht

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Berichte: Heftige Zusammenstösse bei Einsatz in Dschenin

Israels grossangelegter Militäreinsatz in Dschenin im nördlichen Westjordanland dauert palästinensischen Angaben zufolge an. Palästinensische Medien berichteten von schweren Zusammenstössen zwischen israelischen Einsatzkräften und bewaffneten Palästinensern. Bei einer Razzia im Osten der Stadt, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt, seien etliche Menschen festgenommen worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

Der Agentur zufolge hinderten israelische Soldaten Mitarbeiter des palästinensischen Zivilschutzes daran, Wasser in eine Klinik zu bringen. Das Wasser wird demnach unter anderem für Dialysen benötigt. Der Leiter des betroffenen Krankenhauses warnte davor, dass der Dienst für nierenkranke Patienten eingestellt werden müsse, sollte weiterhin kein Wasser geliefert werden dürfen.

Laut Wafa sind durch den Militäreinsatz wichtige Wasserleitungen zur Versorgung der Klinik beschädigt worden. Mehrere Teile Dschenins sind demnach vom Wasser abgeschnitten. Mancherorts soll es zudem Stromausfälle geben.

Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen. (DPA)

Schutz vor Antisemitismus an Columbia-Universität ungenügend

Im Zusammenhang mit den pro-palästinensischen Protesten an der renommierten New Yorker Columbia University hat eine Untersuchungskommission der Hochschule schwere Versäumnisse beim Schutz jüdischer Studierender vor Antisemitismus vorgeworfen. «Wir haben festgestellt, dass die Universität ihre grundlegendste Aufgabe nicht erfüllt», heisst es in dem Bericht.

Für den Bericht seien rund 500 Studierende befragt worden, schreiben die Autorinnen und Autoren der Hochschul-Kommission gegen Antisemitismus. Die Studierenden berichteten demnach unter anderem, sie seien von Protestierenden auf den Boden gedrückt worden, wenn sie Unterstützung für Israel geäussert hätten. Zudem habe es Hakenkreuzschmiererein in Wohnheimzimmern gegeben. Andere berichteten, ihnen sei der Zugang zu öffentlichen Bereichen der Universität verwehrt worden, weil sie jüdisch oder israelisch seien.

Die Columbia University verfüge nicht über angemessene Strukturen, um den Betroffenen zu helfen, befand die Kommission. »Viele Studenten wussten nicht, wo sie die Vorfälle melden sollten», heisst es. Einige Professoren und Uni-Angestellte reagierten demnach «mitfühlend» und angemessen. Andere hätten die Sorgen der Betroffenen nicht ernst genommen und selbst in schlimmen Fällen nur langsam oder auf eine ineffiziente Art und Weise reagiert.

«Das Erstarken der heftigen antisemitischen und fremdenfeindlichen Rhetorik, die unseren Campus im vergangenen akadamischen Jahr erschüttert hat, hat gezeigt, dass das gemeinsame Werte- und Normenverständnis nicht mehr existiert», schrieb die Kommission. Die Autoren des Berichts forderten «ehrgeizige, aufeinander abgestimmte und langfristige Anstrengungen» zur Verbesserung des Klimas an der Columbia University. (AFP)

Erneut gewaltsame Zusammenstösse im Westjordanland

Bei gewaltsamen Vorfällen im besetzten Westjordanland hat die israelische Armee nach eigenen Angaben mutmassliche Attentäter «neutralisiert». An einer Tankstelle bei der israelischen Siedlung Karmei Tzur habe ein «Terrorist» am Abend das Feuer eröffnet, sein Auto sei explodiert. Herbeigeeilte israelische Soldaten hätten auf den Mann geschossen und ihn «eliminiert». Laut Berichten gab es Verletzte. Bei einem weiteren Vorfall hätten Terroristen versucht, einen Wachmann der Siedlung zu rammen und seien dort eingedrungen, erklärte die Armee. Sicherheitskräfte hätten einen Täter «neutralisiert».

Die Soldaten durchkämmten die Gegend, um sicherzugehen, dass sich nicht noch weitere Terroristen dort aufhalten, hiess es in der Mitteilung des israelischen Militärs am Abend weiter. (DPA)

Vier Tote bei neuem Vorfall mit Hilfstransport in Gaza

Nach Schüssen auf ein humanitäres UN-Fahrzeug im Gazastreifen hat es erneut einen Vorfall mit einem Hilfstransport gegeben. Mehrere Bewaffnete hätten die Kontrolle über ein Fahrzeug an der Spitze eines Konvois übernommen, teilte die Armee mit. Auf sie sei dann vom israelischen Militär ein Angriff durchgeführt worden. Dabei kamen vier Palästinenser in dem Fahrzeug ums Leben, wie die Hilfsorganisation Anera mitteilte.

Israels Militär äusserte sich nicht zu möglichen Opfern. Soldaten hätten beobachtet, wie bewaffnete Männer in das Fahrzeug des mit dem Militär koordinierten Anera-Hilfskonvois stiegen, hiess es von der Armee. Die Anwesenheit der zugestiegenen Männer sei nicht mit den Behörden koordiniert gewesen. Laut Armee wurden bei ihnen Waffen identifiziert.

Männer baten darum, Fahrzeug zu übernehmen

Nach Angaben von Anera hatten sich nach der Abfahrt vom Grenzübergang Kerem Shalom vier Männer, die demnach Erfahrung aus früheren Einsätzen des engagierten Transportunternehmens hatten, bei der Hilfsorganisation gemeldet und darum gebeten, die Kontrolle über das Fahrzeug zu übernehmen. Sie hielten die Route für unsicher und warnten vor der Gefahr von Plünderungen. Anera betonte, dass sie die Männer nicht überprüft hatte.

Vor dem Luftangriff der israelischen Streitkräfte habe es keine Warnung oder Mitteilung gegeben, teilte Anera weiter mit. Demnach wurden bei dem Angriff keine ihrer Mitarbeiter verletzt. Der Konvoi setzte danach seine Fahrt fort und erreichte sein Ziel in der Gegend von Rafah.

Israel steht bereits wegen eines anderen Vorfalls international unter Druck. Soldaten beschossen UN-Angaben zufolge am Dienstag ein humanitäres Fahrzeug des Welternährungsprogramms (WFP) im Gazastreifen. Verletzt wurde dabei niemand. Israel habe den Vorfall mit einem Kommunikationsfehler zwischen den israelischen Streitkräften erklärt, sagte der stellvertretende amerikanische UN-Botschafter Robert Wood. Israel kündigte eine Untersuchung an. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast elf Monaten sind mehrfach Mitarbeiter von Hilfsorganisationen getötet worden. (DPA)

Israel: Einsatz in Khan Younis und Deir al-Balah beendet

Israels Armee hat nach eigenen Angaben ihren einmonatigen Einsatz in Khan Younis und Deir al-Balah im Süden des Gazastreifens beendet. «Im Rahmen der Operation eliminierten die Truppen über 250 Terroristen», teilte das Militär mit. Tunnelrouten der Hamas mit einer Gesamtlänge von mehr als sechs Kilometern seien zerstört und die Leichen von sechs Geiseln geborgen worden.

Anwohner einiger Viertel im Süden des Gazastreifens, die zuvor zur Flucht aufgerufen wurden, dürfen nach dem Ende des Armeeeinsatzes dorthin zurückkehren, wie ein Sprecher der Armee auf der Plattform X auf Arabisch mitteilte.

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Die Viertel seien jetzt wieder Teil eines Gebiets, das als humanitäre Zone ausgewiesen ist. Sie waren vorübergehend aus diesem Gebiet entfernt worden, da Israels Armee dort eigenen Angaben nach gegen die Hamas vorging. Die abgezogenen Truppen bereiten sich den Angaben nach jetzt auf andere Einsätze im Gazastreifen vor. (DPA)

2200 Helfer: WHO wappnet sich für Polio-Impfungen im Gazastreifen

Im Gazastreifen laufen die Vorbereitungen für eine Massenimpfung von Kindern gegen Polio auf Hochtouren. Alle Seiten haben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) «vorläufige Verpflichtungen zu sogenannten gebietsspezifischen humanitären Pausen» abgegeben. Gemeint sind damit begrenzte Feuerpausen.

Das Programm soll am Sonntag starten. Vorgesehen seien Einsätze von sechs Uhr morgens bis zum frühen Nachmittag, sagte Rik Peeperkorn, WHO-Vertreter für die besetzten Gebiete. Insgesamt sollen 640’000 Kinder unter zehn Jahren geimpft werden. Sie benötigen zwei Impfdosen im Abstand von vier Wochen. Es würden fast 400 Impfstationen eingerichtet. Zusätzlich seien fast 300 mobile Teams unterwegs. Fast 2200 Helfer seien ausgebildet worden, um den Impfstoff zu verabreichen.

Die WHO will mit der Kampagne mehr als 90 Prozent der Kinder erreichen. Diese Abdeckung sei nötig, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Polio ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die vor allem bei Kleinkindern dauerhafte Lähmungen hervorrufen und zum Tod führen kann. Eine Heilung gibt es bisher nicht. (DPA)

Israel: Hamas-Führer in Dschenin getötet

Israel hat bei dem grossangelegten Militäreinsatz im nördlichen Westjordanland nach eigenen Angaben den für die Stadt Dschenin zuständigen Hamas-Führer getötet. Wissam Chasim sei in einem Fahrzeug in der Gegend unterwegs gewesen, hiess es in einer Erklärung der Armee, des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet sowie der israelischen Polizei. Er habe Anschläge geplant und ausgeführt.

In dem Wagen hätten zudem zwei weitere Hamas-Mitglieder gesessen. Die Einsatzkräfte töteten sie den Angaben nach bei einem Angriff mit einem Fluggerät, als sie versuchten, aus dem Fahrzeug zu fliehen. In dem Wagen seien Waffen und Sprengstoff gefunden worden.

Augenzeugen berichteten, in einer Ortschaft im Süden Dschenins habe Israels Armee ein Auto mit drei Insassen angegriffen. Zwei hätten versucht, zu entkommen. Eine Drohne habe eine Rakete auf beide gefeuert. Alle drei kamen den Angaben nach bei dem Angriff ums Leben. (DPA)

USA erhöhen nach Schüssen auf UN-Fahrzeug Druck auf Israel

Nach Schüssen auf ein humanitäres UN-Fahrzeug im Gazastreifen erhöhen die Vereinigten Staaten den Druck auf seinen Verbündeten Israel. Israel habe den Vorfall mit einem Kommunikationsfehler zwischen den israelischen Streitkräften erklärt, sagte der stellvertretende amerikanische UN-Botschafter Robert Wood bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. «Wir haben sie aufgefordert, die Probleme in ihrem System, die dies ermöglicht haben, unverzüglich zu beheben. Doch auch fast elf Monate nach Beginn dieses Konflikts sind Vorfälle wie der gestrige noch immer allzu häufig.»

Die Vereinten Nationen hatten nach dem Vorfall von Dienstag Aufklärung von Israel gefordert. Das deutlich gekennzeichnete humanitäre UN-Fahrzeug sei Teil eines Konvois gewesen, dessen Fahrt vollständig mit der israelischen Armee koordiniert worden sei. Es sei zehnmal von israelischen Schützen beschossen worden. Israel hatte eine Untersuchung angekündigt.

UN schliessen Absicht nicht aus

Solche Vorfälle erschwerten die Arbeit von Hilfsorganisationen erheblich und dürften nicht passieren, so Wood weiter. «Israel muss nicht nur die Verantwortung für seine Fehler übernehmen, sondern auch konkrete Massnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass die israelischen Streitkräfte nicht erneut auf UN-Mitarbeiter schiessen.» Auch die scharfe Rhetorik gegen die UN und humanitäre Helfer müssten aufhören, weil sie das Risiko für die Organisationen erhöhe. Israelische Vertreter hatten die UN und ihre Mitarbeitenden immer wieder in die Nähe von Terrorhelfern gerückt.

«Ob die Informationen nicht weitergegeben wurden, ob es absichtlich geschah, ob es einen anderen Grund gab – das sind Erklärungen, die wir gerne bekommen würden», hatte UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Mittwoch gesagt. Glücklicherweise habe es sich um ein gepanzertes Auto gehandelt, sodass die Insassen nicht verletzt worden seien.

Das Fahrzeug gehörte dem Welternährungsprogramm WFP, das als Reaktion auf den Vorfall die Bewegung seiner Mitarbeiter in Gaza vorübergehend aussetzte. Dem WFP zufolge geschah der Vorfall wenige Meter entfernt von einem israelischen Kontrollpunkt im Zentrum Gazas, nachdem ein Team von Helfern mit zwei UN-Autos Lastwagen mit humanitärer Hilfe eskortiert hatte. Obwohl der Konvoi die ausdrückliche Genehmigung für die Fahrt gehabt habe, seien die Schüsse abgefeuert worden, hiess es. (DPA)

16 Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland

Im Zuge eines grossangelegten israelischen Militäreinsatzes im nördlichen Westjordanland sind palästinensischen und israelischen Angaben zufolge bislang mindestens 16 Menschen getötet worden. Palästinensischen Berichten zufolge soll es sich bei den meisten von ihnen um Militante handeln. Sie seien seit Beginn der Operation in Dschenin, Tubas und Tulkarem ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unter Berufung auf medizinische Kreise 17 Tote. Laut palästinensischen Berichten sollen zwei der Getöteten Zivilisten, mehrere wiederum Mitglieder des militärischen Arms der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppierungen sein. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israels Armee meldete bislang sieben getötete militante Palästinenser in Dschenin, fünf in Tulkarem sowie weitere vier getötete Bewaffnete in Faraa nahe Tubas. Zehn Personen seien festgenommen worden, hiess es weiter. Sicherheitskräfte entschärften den Angaben nach zudem Dutzende Sprengsätze und stellten Waffen sicher.

Der Einsatz in dem Flüchtlingsviertel Faraa im Norden des Palästinensergebiets ist Militärangaben zufolge inzwischen beendet worden. Die Armee machte bislang keine Angaben dazu, wie lange sie noch in den anderen Orten gegen militante Palästinenser vorgehen wird. Israelischen Medien zufolge könnte er mehrere Tage andauern.

Israel hatte die grossangelegte Militäraktion in der Nacht zu Mittwoch begonnen. Ein israelischer Armeesprecher begründete das Vorgehen mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Zugleich hat auch die Gewalt extremistischer israelischer Siedler im besetzten Westjordanland zugenommen.

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 deutlich verschärft. Seitdem wurden bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland 640 Palästinenser getötet. (DPA)

Israel stimmt Feuerpausen für Polio-Impfkampagne zu

Israel hat nach Angaben der Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation WHO für eine Polio-Impfkampagne täglichen Feuerpausen im Gazastreifen ab Sonntag zugestimmt. In drei Teilen des Küstenstreifens sollen nacheinander an jeweils drei Tagen die Kämpfe von morgens bis nachmittags eingestellt werden. Die israelischen Behörden bestätigten die Angaben.

«Es wurde vereinbart, dass die Kampagne schrittweise über drei Tage hinweg durchgeführt wird. Wir beginnen am ersten September und beginnen drei Tage lang im zentralen Gazastreifen, gefolgt vom südlichen Gazastreifen und anschliessend im nördlichen Gazastreifen», sagte der WHO-Vertreter für die Palästinensergebiete, Rik Peeperkorn. Es sei möglich, dass pro Region noch ein vierter Tag benötigt werde, um die mindestens benötigten 90 Prozent der Kinder zu erreichen. Die täglichen Feuerpausen sollen morgens um 6 Uhr beginnen und am Nachmittag um 14 bis 15 Uhr enden.

Nach der Entdeckung von Polio-Viren im Abwasser hatten die Vereinten Nationen entschieden, mehr als 600’000 Kinder im Gazastreifen in zwei Impf-Runden gegen das Virus zu impfen. Dafür wurden bereits Impfstoffe für 1,25 Millionen Menschen über den Grenzübergang Kerem Schalom in den Küstenstreifen transportiert. (DPA)

Nach Huthi-Angriff – Sorge vor möglicher Umweltkatastrophe

Knapp eine Woche nach dem Angriff von Huthi-Rebellen auf den griechischen Öltanker «MV Sounion» fürchten Experten und Diplomaten eine mögliche Umweltkatastrophe. Das Schiff hat eine Ladung von etwa 150’000 Tonnen Öl an Bord. «Es werden erhebliche diplomatische Anstrengungen unternommen, um eine mögliche ökologische Katastrophe zu verhindern», sagte der griechische Aussenminister Giorgos Gerapetritis am Rande des EU-Aussenministertreffens in Brüssel. Er habe in der Angelegenheit mit seinem Amtskollegen in Saudi Arabien gesprochen.

Das Schiff liegt etwa 65 Kilometer von der Küste Eritreas entfernt. Die EU-Marinemission Aspides hatte am Mittwoch auf der Plattform X bestätigt, dass am Hauptdeck der «Sounion» seit dem 23. August mehrere Brände gesichtet worden seien. Es sei bisher kein Öl ausgetreten. Alle Schiffe in der Region wurden zu äusserster Vorsicht aufgerufen, da die «Sounion» nicht nur ein Navigationshindernis darstelle, sondern auch eine ernsthafte Bedrohung für regionale Umweltverschmutzung. Inzwischen ist keine Besatzung mehr an Bord des Schiffes.

Das Risiko für auslaufendes Öl und einen «extrem bedrohlichen Umweltschaden» in der Region sei hoch, warnte auch Arsenio Dominguez, Generalsekretär der Internationalen Schifffahrtsorganisation IMO. Er sei äusserst besorgt über die Lage.

Ein Sprecher der Huthi-Rebellen berichtete auf der Plattform X, die Miliz sei von mehreren internationalen Vertretern vor allem aus Europa kontaktiert worden. Daraufhin sei gestattet worden, den brennenden Tanker abzuschleppen. Die vom Iran unterstützte Miliz greift seit Monaten immer wieder Handelsschiffe an. (DPA)

US-Sicherheitsberater spricht von Fortschritten bei Gaza-Gesprächen

Der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, sieht Fortschritte bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln. «Die Unterhändler arbeiten an den Details, was bedeutet, dass wir die Diskussionen bis zu einem Punkt vorangetrieben haben, an dem es ans Eingemachte geht, und das ist ein positives Zeichen», sagte Sullivan am Donnerstag in Peking. Die Sache sei aber noch nicht in trockenen Tüchern. «Wir werden also so lange daran arbeiten, bis wir die Waffenruhe und das Geiselabkommen unter Dach und Fach haben», sagte er.

Vertreter der USA, Ägyptens, Katars und Israels haben in tagelangen Gesprächen versucht, einen aktualisierten Vorschlag auszuarbeiten, der der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas vorgelegt werden soll. Es gab jedoch keine Anzeichen für einen Durchbruch, und Israel und die Hamas sind in wichtigen Fragen immer noch weit voneinander entfernt.

US-Regierungsvertreter erklärten, sie stünden kurz vor einer Einigung. Die Hamas beschuldigte dagegen die USA, unannehmbare Forderungen Israels zu übernehmen und die Hamas zu deren Annahme zwingen zu wollen. Vertreter Ägyptens äusserten sich ebenfalls skeptisch. (DPA)

Israelischer Einsatz im Westjordanland: Fünf bewaffnete Palästinenser getötet

Bei dem israelischen Militäreinsatz in Tulkarem im Westjordanland sind nach Angaben der Armee weitere fünf bewaffnete Palästinenser getötet worden. Die Männer hätten sich in einer Moschee verschanzt. Es sei zu einem Feuergefecht mit Soldaten gekommen, teilte das Militär mit.

Israelische Armeefahrzeuge in der Stadt Jenin. (28. August 2024)

Einer der Getöteten sei ranghoher Anführer eines Terrornetzwerks in dem örtlichen Flüchtlingsviertel gewesen. Mohammad Jaber wurde vorgeworfen, an mehreren Anschlägen beteiligt gewesen zu sein. Bei einem davon sei im Juni ein israelischer Zivilist getötet worden, teilte das Militär mit. Ein anderer militanter Palästinenser sei bei dem Einsatz in Tulkarem festgenommen worden. Ein israelischer Grenzsoldat sei verletzt worden.

Ein israelischer Armeesprecher begründete das Vorgehen im Westjordanland, bei dem nach palästinensischen Angaben allein am Mittwoch elf Menschen getötet wurden, mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Zugleich hat auch die Gewalt extremistischer israelischer Siedler im besetzten Westjordanland zugenommen.

Jugendliche betrachten zerstörte Autos nach einem israelischen Angriff zwischen Jenin und Tubas. (28. August 2024)

Seit Beginn des Gaza-Kriegs wurden bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland 635 Palästinenser getötet. (DPA)

EU-Chefdiplomat legt Vorschlag für Israel-Sanktionen vor

Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat den Regierungen der 27 EU-Staaten einen Vorschlag für Sanktionen gegen israelische Regierungsmitglieder unterbreitet. Bestraft werden sollen demnach Finanzminister Bezalel Smotrich und Polizeiminister Itamar Ben-Gvir, wie mehrere EU-Beamte der Deutschen Presse-Agentur kurz vor einem EU-Aussenministertreffen an diesem Donnerstag bestätigten. Sowohl Smotrich als auch Ben-Gvir sorgten zuletzt mit Äusserungen gegen Palästinenser für Empörung und sind rechtsextreme Koalitionspartner von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu. Zudem sind beide Verfechter der aus Sicht des höchsten UNO-Gerichts illegalen Siedlungspolitik in besetzten Gebieten.

Ben-Gvir hatte sich zuletzt unter anderem dafür ausgesprochen, Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu stoppen, um die dort herrschende Terrororganisation Hamas zum Aufgeben zu bewegen. Ähnlich äusserte sich Finanzminister Smotrich. Er bezeichnete eine mögliche Blockade von Hilfsgütern bis zur Freilassung aller israelischen Geiseln der Hamas als moralisch und gerechtfertigt, selbst wenn dies den Hungertod von zwei Millionen Menschen im Gazastreifen bedeute.

Die Hamas hat nach israelischer Zählung derzeit noch 107 Geiseln in ihrer Gewalt. Mindestens ein Drittel davon gilt als tot. Insgesamt verschleppten palästinensische Terroristen am 7. Oktober vergangenen Jahres mehr als 250 Menschen aus Israel in das Küstengebiet. Rund 1200 Menschen wurden bei dem beispiellosen Terroranschlag getötet. Israels Armee reagierte mit verheerenden Angriffen in Gaza, bei denen nach palästinensischen Angaben bereits mehr als 40’000 Menschen getötet wurden.

Dem Vorstoss von Borrell zufolge könnten die Sanktionen gegen Smotrich und Ben-Gvir wegen Aufstachelung zu Hass und Menschenrechtsverletzungen verhängt werden. Demnach müssten von ihnen in der EU vorhandene Vermögenswerte eingefroren werden und sie dürften nicht mehr in die EU einreisen. (DPA)

Guterres ruft Israel zu Stopp von Einsatz im Westjordanland auf

UNO-Generalsekretär António Guterres hat Israel aufgefordert, seinen Militäreinsatz im Westjordanland umgehend zu beenden. Nach Angaben von UNO-Sprecher Stephane Dujarric rief Guterres das Land zudem dazu auf, Zivilisten zu schützen. Er appellierte demnach auch an die Armee, «maximale Zurückhaltung» zu üben und nur dann tödliche Gewalt einzusetzen, wenn dies zum Schutz von Leben unvermeidlich sei.

Ein Bulldozer des israelischen Militärs in Jenin. (28. August 2024)

Das israelische Militär hatte am Dienstag einen Militäreinsatz im Westjordanland begonnen, bei dem mindestens zehn Mitglieder der militant-islamistischen Hamas getötet worden sein sollen. Nach israelischen Angaben kam es zu mehreren Festnahmen. Die Stadt Jenin wurde abgeriegelt. Es handelte sich um einen der umfassendsten Einsätze im Westjordanland seit Monaten. Israel hat erklärt, es gehe gegen Extremisten im Westjordanland vor, um Angriffe zu verhindern. (DPA)

Israel birgt Leiche von verschlepptem und getötetem Soldaten

Die israelischen Behörden haben die Leiche eines Soldaten geborgen, der von der Hamas bei ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober verschleppt und getötet wurde. Die Überreste des Mannes hatten sich seither im Gazastreifen befunden.

Das israelische Militär und der Inlandsgeheimdienst Schin Beit bargen den Leichnam bei einer gemeinsamen Operation und brachten ihn nach Israel zurück, wie es in einer Mitteilung hiess. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bedauerte den Tod des Soldaten. Er sei «in einem heldenhaften Kampf» am 7. Oktober gefallen, während er israelische Gemeinden nahe der Grenze verteidigt habe. «Das Herz der gesamten Nation trauert um diesen schrecklichen Verlust», sagte er.

Auf Bitten der Familie des Getöteten wurde dessen Identität nicht öffentlich gemacht. Der Terrorangriff der Hamas auf den Süden Israels löste den Krieg im Gazastreifen aus. Dabei töteten die Extremisten etwa 1200 Menschen, überwiegend Zivilisten, und nahmen rund 250 weitere als Geiseln. Noch immer befinden sich nach israelischen Angaben 107 Geiseln in der Gewalt der Extremisten. Bei etwa einem Drittel von ihnen wird vermutet, dass sie bereits tot sind. (DPA)

UN-Chef Guterres besorgt über Gewalt im Westjordanland

Generalsekretär António Guterres hat sich zutiefst besorgt über die explosive Lage im Westjordanland und Israels grossangelegten Militäreinsatz in dem besetzten Gebiet gezeigt. «Er verurteilt auf das Schärfste den Verlust von Menschenleben, darunter auch von Kindern», erklärte sein Sprecher Stéphane Dujarric. Der Generalsekretär fordere die sofortige Beendigung dieser Einsätze. Israel müsse seinen Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht nachkommen und Massnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung ergreifen.

Israel hatte zuvor einen grossangelegten Militäreinsatz im nördlichen Westjordanland begonnen, bei dem nach offiziellen palästinensischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet wurden.

Guterres fordere die Sicherheitskräfte auf, «grösstmögliche Zurückhaltung zu üben und tödliche Gewalt nur dann anzuwenden, wenn dies zum Schutz von Menschenleben absolut unvermeidlich ist», erklärte sein Sprecher weiter. «Diese gefährlichen Entwicklungen heizen die ohnehin schon explosive Lage im besetzten Westjordanland weiter an und untergraben die Palästinensische Autonomiebehörde noch weiter.» Letztlich könne nur ein «Ende der Besatzung und die Rückkehr zu einem sinnvollen politischen Prozess, der eine Zwei-Staaten-Lösung herbeiführt, ein Ende der Gewalt bringen», sagte der Sprecher. (DPA)

Erneut Schüsse auf Helfer: UN verlangen Aufklärung von Israel

Nach dem Angriff auf ein humanitäres UN-Fahrzeug in Gaza verlangen die Vereinten Nationen Aufklärung von Israel. «Gestern Abend wurde ein deutlich gekennzeichnetes humanitäres UN-Fahrzeug, das Teil eines Konvois war, der vollständig mit der israelischen Armee koordiniert war, zehnmal von israelischen Schützen beschossen», sagte Sprecher Stéphane Dujarric in New York über den Vorfall vom Dienstag.

«Ob die Informationen nicht weitergegeben wurden, ob es absichtlich geschah, ob es einen anderen Grund gab – das sind Erklärungen, die wir gerne bekommen würden», so der Sprecher weiter. Glücklicherweise habe es sich um ein gepanzertes Auto gehandelt, sodass die Insassen nicht verletzt wurden.

Sorge wegen «direkter Rhetorik» gegen die UN

In dem Fall sei noch viel unklar, antwortete Dujarric auf die Frage, ob die UN einen Zusammenhang mit der Darstellung der Weltorganisation durch einige israelische Vertreter als Terrorhelfer sehen. Doch habe es in der Vergangenheit «direkte Rhetorik» gegen die UN und Generalsekretär António Guterres gegeben. Und Worte zögen Konsequenzen nach sich. «Wir haben unsere Sorgen und unsere Besorgnis über die Sprache ausgedrückt, die verwendet wurde, um die UN zu dämonisieren.»

Seit dem verheerenden Terroranschlag der islamistischen Hamas im Oktober vergangenen Jahres sind allein im Gazastreifen einem Bericht zufolge knapp 300 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen getötet worden – vor allem durch Luftangriffe. Die meisten Opfer waren den Angaben zufolge Mitarbeitende des UN-Palästinenserhilfswerkes UNRWA. Die Vereinten Nationen hatten in der Vergangenheit wiederholt ihre Bestürzung über getötete Mitarbeiter durch israelischen Beschuss oder Bombardements ausgedrückt. (DPA)

UNO verlängert Blauhelm-Mission im Libanon um ein weiteres Jahr

Inmitten der angespannten Lage in Nahost hat der UNO-Sicherheitsrat die Friedensmission im Libanon um ein weiteres Jahr verlängert. Die seit 1978 bestehende Unifil-Mission an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon werde bis 31. August 2025 verlängert, hiess es in der am Mittwoch einstimmig verabschiedeten Resolution. Seit Beginn des Gaza-Krieges haben auch die Gefechte an der israelischen Nordgrenze zugenommen.

In der am Mittwoch verabschiedeten UNO-Resolution zur Verlängerung des Unifil-Einsatzes hiess es, der Sicherheitsrat fordere «nachdrücklich, dass alle relevanten Akteure unverzüglich Massnahmen zur Deeskalation ergreifen, auch im Hinblick auf die Wiederherstellung von Ruhe, Zurückhaltung und Stabilität an der Blauen Linie». Als «Blaue Linie» wird die im Jahr 2000 von der UNO zwischen dem Libanon und Israel festgezogene Demarkationslinie genannt. (AFP)

Sicherheitsrat verlangt Ende der Kämpfe zwischen Hisbollah und Israel

Der UNO-Sicherheitsrat hat ein Ende der zunehmenden Scharmützel zwischen der libanesischen Hisbollah-Miliz und israelischen Streitkräften gefordert. Eine weitere Eskalation berge die Gefahr eines umfassenden Konflikts, hiess es in einer am Mittwoch einstimmig verabschiedeten Resolution. Die «relevanten Akteure» wurden aufgefordert, «Ruhe, Zurückhaltung und Stabilität» an der von den UN gezogenen Grenze zwischen Israel und Libanon wiederherzustellen.

Zugleich verlängerte der Sicherheitsrat das Mandat der UN-Mission Unifil um ein weiteres Jahr. Sie war 1978 geschaffen wurden, um den Rückzug israelischer Truppen aus dem Libanon zu überwachen. Nach dem Libanonkrieg 2006 wurde sie in eine Friedenstruppe umgewandelt.

Anhänger der schiitischen Hisbollah werfen der Unifil vor, mit Israel zusammenzuarbeiten. Israel wirft der Truppe vor, die Augen vor den militärischen Aktionen der Hisbollah im Südlibanon zu verschliessen. Während der gegenwärtigen Spannungen sind Fahrzeuge und Einrichtungen der Unifil wiederholt von Geschossen getroffen worden. Bei einer Explosion im August wurden drei Blauhelmsoldaten leicht verletzt. (DPA)

SDA/AFP/DPA/red