Vergeltung nach Angriff auf GolanhöhenIsrael meldet Tod von Hizbollah-Kommandant in Beirut
Nach einem tödlichen Raketenangriff auf den Golanhöhen kündigte Israel Vergeltung an. Jetzt hat das israelische Militär reagiert und einen Vorort von Beirut angegriffen.
Das israelische Militär hat bei einem Angriff auf Beirut nach eigenen Angaben einen Kommandant der libanesischen Schiitenmiliz Hizbollah getötet, der für den Tod von zwölf Minderjährigen auf den Golanhöhen verantwortlich sein soll. Die Hizbollah räumte den Tod des Mannes nicht umgehend ein. Bei dem Angriff sollen mindestens drei weitere Menschen getötet worden sein, eine Frau und zwei Kinder. Zudem soll es Dutzende Verletzte gegeben haben.
Aus israelischen Kreisen verlautete, Ziel des Angriffs im Vorort Haret Hreik sei Fuad Schukur gewesen, ein ranghoher militärischer Befehlshaber der Hizbollah, den die USA für die Planung und Durchführung eines tödlichen Bombenanschlags auf die amerikanische Marine 1983 in der libanesischen Hauptstadt verantwortlich machen.
Der Angriff auf die Golanhöhen am Samstagabend hatte einen Fussballplatz in der Stadt Madschdal Schams getroffen. Israel machte die schiitische Hizbollah-Miliz für den Angriff verantwortlich und kündigte Vergeltung an. Die Hizbollah bestritt jegliche Beteiligung.
«Die Hizbollah hat eine rote Linie überschritten», schrieb der israelische Verteidigungsminister Joav Galant kurz nach dem Angriff vom Dienstag auf der Plattform X. Der geschäftsführende libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati verurteilte den Angriff, der nur wenige Meter von einem der grössten Krankenhäuser der Hauptstadt entfernt erfolgt sei.
Die voraussichtliche Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, Kamala Harris, hat Israel ein Recht auf Selbstverteidigung zugesprochen. Israel habe «das Recht, sich gegen eine terroristische Organisation zu verteidigen, und genau das ist die Hizbollah», sagte Harris am Dienstag bei einem Wahlkampfauftritt in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia. «Dennoch müssen wir weiterhin an einer diplomatischen Lösung arbeiten, um diese Angriffe zu beenden, und wir werden diese Arbeit fortsetzen», betonte Harris.
DPA/pash
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