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Nachhaltige Gastronomie
In Zürich soll klima­freundlicher gegessen werden

Mehr als bloss ein Salatbuffet: Zürcher Gastrobetriebe wollen ihr vegetarisches und veganes Angebot attraktiver gestalten. 
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Dieser Text erschien erstmals am 20. März 2023.

Die Stadt Zürich übernimmt eine Pionierrolle in der Schweiz. Sie ist landesweit die erste Stadt, die über eine «Charta für ein klimafreundliches, gesundheitsförderndes und genussvolles Angebot in der Gastronomie» verfügt. Das Dokument wurde am Montag in Anwesenheit von Stadtrat Andreas Hauri (GLP), Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements, unterzeichnet. 

Die Charta wurde von der Initiative Healthy3.ch lanciert, die sich für eine nachhaltige Ernährung und einen gesunden Lebensstil einsetzt. Sie wird nicht nur von der Stadt Zürich unterstützt, sondern auch vom Verband Gastro Stadt Zürich.

Anreize für ein Umdenken

Ein Drittel aller Umweltbelastungen und rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen würden in der Stadt Zürich durch die Ernährung verursacht, heisst es in einer gemeinsamen Medienmitteilung. Die Charta sei «ein wirkungsvoller Hebel» zur Verbesserung der Situation, denn eine vielfältige, pflanzenbetonte Ernährung, bei der möglichst keine Lebensmittel verschwendet würden, sei ressourcenschonend und wirke sich positiv auf Gesundheit, Umwelt und Klima aus.

«Mit der Charta wollen wir positive Anreize setzen und Gastronominnen und Gastronomen dazu ermutigen, Bestehendes zu überdenken und gemeinsam zu handeln», sagt Sophie Frei, Leiterin von Healthy3.ch. Rund 50 Zürcher Betriebe sind dem Aufruf der Initianten bereits gefolgt und haben die Charta unterzeichnet. Darunter sind bekannte Zürcher Restaurants wie die Wirtschaft im Franz, das Babette sowie das Maison Manesse. 

Die Charta ist unterzeichnet: Yvonne Lötscher, Leiterin Ernährung und Konsum, Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich (UGZ), Sophie Frei, Leiterin Healthy3.ch, Stadtrat Andreas Hauri, Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements, Raphael Guggenbühl, Vorstand Gastro Stadt Zürich (v.l.n.r.).

Damit würden die unterzeichnenden Betriebe nicht nur einem wachsenden Bedürfnis der Gäste nach einem attraktiven und abwechslungsreichen vegetarischen und veganen Angebot gerecht, so die Initianten. Sie können sich auch von der Konkurrenz abheben, indem sie Teil einer Bewegung und eines Netzwerks von Gleichgesinnten werden.

Finanzielle Unterstützung durch die Stadt

Mit ihrer Unterschrift erklären sich die Gastrobetriebe unter anderem dazu bereit:

  • das vegetarische und vegane Angebot auszubauen und es «attraktiv, raffiniert und abwechslungsreich», wie es in der Charta heisst, zu gestalten.

  • bei Fleischgerichten auf die Portionengrösse, die Herkunft und die Qualität des Fleischs sowie eine ganzheitliche Verwertung zu achten.

  • Mitarbeitende für die Thematik zu sensibilisieren und sie aus- und weiterzubilden.

Die Stadt Zürich fördert die Initiative mit einem neuen Gastro-Beratungsangebot. Interessierte Betriebe können spezielle Kurse buchen und erhalten finanzielle Unterstützung der Stadt bei der Umsetzung der Charta. «Wir sind überzeugt, dass wir mit der Charta und dem neuen Beratungsangebot einen wichtigen Beitrag zum städtischen Netto-null-Ziel leisten können», sagt Stadtrat Andreas Hauri.

Sollte das Konzept Erfolg haben, will die Initiantin Healthy3.ch es auch in weiteren Schweizer Städten einführen.

Tina Fassbind