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Bauprojekt an Bahnlinie
In Oberrieden regt sich Widerstand gegen neue 5G-Antenne

Der 25 Meter hohe Antennenmast soll direkt an der Bahnlinie errichtet werden, wie das Bauprofil zeigt. Seeseits der Gleise befindet sich die katholische Kirche und hinter dieser das denkmalgeschützte Gebäude Chrüzbüel.
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Der Kirchturm der katholischen Kirche Oberrieden erhält Konkurrenz: Nur rund 60 Meter von ihm entfernt soll künftig ein anderes Bauwerk in die Höhe ragen, eine 5G-Antenne. Deren genaue Höhe und Position sind schon jetzt ersichtlich, dies anhand eines Bauprofils, das ausgesteckt worden ist. Es befindet sich an zentraler Lage: an der Alten Landstrasse, nur wenige Meter vom Ende des Bahnhofperrons entfernt.

Das Grundstück gehört den SBB, Bauherr ist aber der Mobilfunkanbieter Salt. Das Unternehmen hat ein entsprechendes Baugesuch eingereicht, das bis letzte Woche auf dem Oberriedner Bauamt zur Einsicht öffentlich auflag.

«Wir sind nicht begeistert»

In der Nachbarschaft kommt der geplante Bau des 25 Meter hohen Masts nicht gut an. Anwohner René Weyermann drückt es verhalten aus: «Wir sind nicht begeistert.» Weyermanns Haus befindet sich seeseits der Gleise, aber direkt auf der Höhe der künftigen Antenne. Er hat bei der Gemeinde den Baurechtsentscheid verlangt und ist damit nicht allein: 26 andere Parteien haben dies ebenfalls getan, wie das Hochbauamt auf Anfrage mitteilt. Das bedeutet: Sobald die Baukommission über das Baugesuch von Salt entschieden hat, wird ihnen der Entscheid zugestellt. Sie sind dann berechtigt, gegen eine Baubewilligung zu rekurrieren.

Auch ein anderer Anwohner äussert sich gegenüber dieser Zeitung kritisch. Für ihn ist klar: «Dieser riesige Antennenmast passt nicht hierhin.» Der Anwohner, der anonym bleiben möchte, spricht damit das Ortsbild an. In der Nähe der Antenne gibt es historisch wertvolle Gebäude. Zum Beispiel das rund 220 Jahre alte Haus Chrüzbüel der katholischen Kirche. Es ist ein überkommunales Denkmalschutzobjekt. Im kommunalen Inventar der schützenswerten Bauten befindet sich zudem das Wohnhaus an der Kirchstrasse 15, das oberhalb der geplanten Antenne liegt.

Zu entscheiden, ob der 5G-Mast das Ortsbild stören würde, ist Sache der Baukommission. Die geplanten Strahlenwerte hingegen werden von einer Abteilung des Kantons nachberechnet und bewilligt.

Bundesgericht entscheidet

Klar ist: Erhält Salt von den Behörden grünes Licht, werden wohl einige Anwohnerinnen und Anwohner den Rechtsweg beschreiten. Es geschähe nicht zum ersten Mal in Oberrieden. Das Dorf ist bekannt für Opposition gegen 5G-Projekte.

So wehrt sich die Interessengemeinschaft «Stopp 5G Oberrieden» gegen zwei Mobilfunkanlagen, die die Swisscom auf der Berufswahlschule an der Seestrasse und auf dem Gewerbehaus an der Fachstrasse 21 beim Bahnhof Oberrieden (See) bauen will. Die Verfahren sind zurzeit vor Bundesgericht hängig.

Auf Widerstand stösst auch ein Antennenprojekt an der Seestrasse 90, nahe der Seepolizei. Jener Rekurs liegt aktuell beim Zürcher Verwaltungsgericht. Keine Gegenwehr hat es hingegen bei Antennen gegeben, die schon existierten, aber technisch auf 5G aufgerüstet worden sind. Laut dem Hochbauamt war dies an der Dörflistrasse, an der Haldenstrasse und zweimal an der Autobahn der Fall.

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