AboUmkämpfte WahlIn der Türkei tobt der Kampf um die Informationshoheit
Bei der Wahl des Jahres zeichnet sich eine Rekordbeteiligung ab. Die ersten Zahlen der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu erklären die Herausforderer für nichtig.
Kurz vor 20 Uhr meldete sich Kemal Kilicdaroglu, der Oppositionskandidat, auf Twitter mit einem einzigen Wort: «Öndeyiz» – wir sind vorne. Kurz zuvor hatte sein Parteifreund Ekrem İmamoglu, der Bürgermeister von Istanbul, die Zahlen der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu für nichtig erklärt: «Sie existieren für uns nicht», sagte İmamoglu. Die Agentur wolle die «Wahrnehmung steuern». (Hier geht es zum Ticker zu den Wahlen in der Türkei.)