AboFlucht aus der Ukraine nach ZürichIn der sicheren Schweiz zu sein, fühlt sich für Liza wie Verrat an
Liza Pukh aus Kiew war bis vor wenigen Tagen eine ganz normale junge Frau mit Plänen. Vor drei Tagen ist sie als Flüchtling in Zürich angekommen – und hält die Normalität hier kaum aus.
Eine junge Frau im Freizeitlook öffnet die Tür zu einer Wohnung hoch über der Badenerstrasse. Es ist Donnerstagnachmittag, warmes Licht fällt durchs Fenster, glitzert auf dem Lack der aufgereihten Elektrogitarren im Wohnzimmer, ein Versprechen von Frühling liegt in der Luft. Liza Pukh wollte schon lange hierherziehen, zu ihrem Freund nach Zürich. Es müsste die Erfüllung eines Traums sein. Aber die 22-Jährige senkt die müden Augen und sagt: «Es ist ein Albtraum.» Sie will nur noch weg, nach Hause, zu ihren Leuten, ihrer Familie.