Immer mehr Unfälle im AuslandTCS hat letztes Jahr über 1300 Schweizer repatriiert
Der Touring-Club zählte rund 5000 Krankheitsfälle und knapp 2300 Unfälle im Ausland. Diese Zahlen wie auch jene der Rücktransporte steigen stark.
Der Touring-Club Schweiz (TCS) verzeichnete im Jahr 2024 einen Anstieg der im Ausland erkrankten oder verunfallten Personen. Auch die Repatriierungen sind seit 2022 um 24 Prozent gestiegen.
Die meisten Fälle wurden aus Italien, Frankreich und Spanien gemeldet, aber es gab auch viele Fälle aus Thailand und den USA. Der TCS erinnert daran, dass vor jeder Reise einige wichtige Vorkehrungen getroffen werden müssen, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden (siehe unten).
Die Zunahme der Reisetätigkeit seit Ende der Coronapandemie hat auch Auswirkungen auf die Anzahl der im Ausland gemeldeten Erkrankungen und Unfälle. Im Jahr 2024 verzeichnete der TCS im Ausland 4967 Krankheitsfälle und 2267 Personenunfälle – insgesamt 7234 Vorfälle.
Das sind durchschnittlich rund 20 Fälle pro Tag. Dies bedeutet einen Anstieg von 8 Prozent gegenüber 2022 und von 11 Prozent gegenüber 2023.
Zusammenarbeit mit Rega
Einige dieser Vorfälle erforderten komplexere Einsätze wie zum Beispiel Repatriierungen. Sobald ein Alarm bei der Notrufzentrale eingeht, werden die medizinischen Daten der betroffenen Person eingeholt und von TCS-Ärzten analysiert. Nach Beurteilung der Situation wird entschieden, ob eine Rückführung notwendig ist.
Je nach Distanz wird ein Krankenwagen des TCS oder eines Partners aufgeboten. Bei besonders schweren Fällen wird in Zusammenarbeit mit Partnern wie der Rega ein Ambulanzflugzeug angefordert. (Erfahren Sie hier, warum der TCS das Geschäft mit eigenem Rettungshelikopter aufgegeben hat.)
Im Jahr 2024 führte der TCS 1323 Repatriierungen durch. Zu den Hauptursachen zählten Knochenbrüche und andere schwere Verletzungen sowie schwere Erkrankungen.
Viele Repatriierungen aus Italien
Die meisten Rückführungen erfolgten aus europäischen Ländern, wobei Italien (185 Fälle), Frankreich (155 Fälle) und Spanien (120 Fälle) die Spitzenreiter waren.
Bei einigen Einsätzen mussten jedoch weitaus längere Strecken zurückgelegt werden: 66 Heimschaffungen wurden aus Thailand und 40 aus den USA durchgeführt. Diese Einsätze erfordern eine umfangreiche Logistik und qualifizierte Teams.
Um die Risiken während einer Reise zu minimieren, empfiehlt der TCS, einige Vorkehrungen zu treffen:
Die Grundversicherung der Krankenkasse übernimmt die Behandlungskosten von erkrankten Personen vor Ort – für eine Rückführung in die Schweiz gibt es keine Deckung. Dafür braucht es entweder eine Zusatzversicherung bei der Krankenkasse oder eine Reiseversicherung. Es gilt zu bedenken: Eine Repatriierung mit einem Ambulanzjet kostet zwischen 10’000 und mehreren 100’000 Franken. Welche Versicherung Sie brauchen (oder auch nicht), erfahren Sie in diesem Artikel.
Man sollte den Rat der Ärztin oder des Arztes befolgen und bei medizinischen Problemen je nachdem auf die Reise verzichten.
Am Zielort gilt es, Aktivitäten mit Vorsicht auszuwählen: Gefährliche oder extreme Unternehmungen erhöhen die Unfallzahlen erheblich.
Erkundigen Sie sich nach Impfungen, die für bestimmte Regionen der Welt empfohlen oder gar vorgeschrieben sind.
Bei der Miete von Zweirädern, etwa einem Roller, sollte man eine entsprechende Ausrüstung tragen und die Verkehrsregeln strikt einhalten, um Stürze zu vermeiden.
DPA/bor
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