Immer mehr Angestellte sind krankgeschrieben
Die Zahl der Krankschreibungen bei Schweizer Firmen hat innert fünf Jahren um 20 Prozent zugenommen. Hauptgrund sind psychische Leiden.
Neue Daten der Krankenversicherung Swica zeigen: Von 2012 bis 2017 haben die krankheitsbedingten Absenzen von Schweizer Angestellten um 20 Prozent zugenommen. Besonders stark angestiegen sind die Ausfälle wegen psychischer Erkrankungen: In diesem Bereich beträgt das Plus innerhalb von fünf Jahren 35 Prozent. Das berichtet die «NZZ am Sonntag».
Für Roger Ritler, Direktionsmitglied der Swica, ist diese Entwicklung besorgniserregend. «Vor allem die zunehmende Verbreitung der psychischen Leiden erachten wir als bedenklich», so Ritler.
Auch Adrian Wüthrich, Präsident des Gewerkschaftsdachverbands Travailsuisse, spricht von einer «alarmierenden Entwicklung». Er sieht die Gründe für die Zunahme der psychischen Erkrankungen im Stress am Arbeitsplatz. «Viele Angestellte kommen mit dem steigenden Arbeitsdruck nicht mehr klar.»
«Starker Umbruch in der Arbeitswelt»
Burnouts oder Depressionen sind immer noch ein gesellschaftliches Tabuthema – so sprechen denn auch nur wenige Firmen offen über die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Offen geäussert hat sich die SBB: Man stelle bei den psychisch bedingten Arbeitsausfällen eine Zunahme fest, sagt Personalchef Markus Jordi: «Sie erreichen einen Anteil von 30 Prozent – mit steigender Tendenz.» Ein Grund dafür sei der «starke Umbruch in der Arbeitswelt».
Der Arbeitgeberverband widerspricht. Dass es vermehrt zu psychischen Erkrankungen komme, sei ein gesellschaftliches Phänomen und weniger durch die Arbeit verursacht, sagt Martin Kaiser, Leiter Sozialpolitik beim Arbeitgeberverband. Er nennt Gründe wie Konflikte in der Familie, Sucht oder der Einfluss der sozialen Netzwerke. Die Arbeit sei hingegen oft ein wichtiger Faktor, um die Gesundheit von gefährdeten Personen zu stärken.
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