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Skandal im britischen Parlament
Im Plenarsaal Porno geschaut – Tory-Abgeordneter tritt zurück

Vorwurf des Pornokonsums auf dem Handy: Neil Parish hat sich selbst beim Ausschuss angezeigt und ist inzwischen zurückgetreten.
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Ein Abgeordneter der konservativen britischen Regierungspartei ist wegen eines Porno-Videos zurückgetreten. Der Tory-Abgeordnete Neil Parish räumte am Samstag ein, im Unterhaus in London einen Sexfilm angesehen zu haben. «Ich glaube, ich muss komplett von allen guten Geistern verlassen gewesen sein», sagte Parish der BBC. Der Zeitpunkt, zu dem er den Porno angesehen habe, sei ein «Moment der Verrücktheit und auch komplett falsch» gewesen.

Parish, der seit 2010 Mitglied des britischen Parlaments ist, war wegen des Vorfalls am Freitag von seiner konservativen Fraktion suspendiert worden. Zuvor hatten mindestens zwei Abgeordnete Beschwerde gegen ihn eingereicht.

In dem BBC-Interview sagte Parish, er sei ursprünglich versehentlich auf der Porno-Website gelandet. Eigentlich habe er im Internet nach Traktoren gesucht, sagte der 65-jährige Ex-Landwirt, der zuletzt dem Ausschuss für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten im Parlament vorsass. Statt auf die Traktoren-Seite sei er auf «eine andere Seite mit einem ähnlichen Namen gestossen und ich habe mich eine Weile umgesehen, was ich nicht hätte tun sollen», sagte er.

«Mein grösstes Verbrechen ist, dass ich bei einer anderen Gelegenheit ein zweites Mal zurückkam, und das war Absicht», sagte der Konservative weiter. Dieses Mal sei er auf der Website gewesen, als er im Unterhaus darauf gewartet habe, bei einer Abstimmung seine Stimme abzugeben. Anders als teilweise berichtet habe er aber nicht gewollt, dass für seine Kollegen im Parlament sichtbar sei, was er tue, betonte Parish. «Ich wollte nicht sicherstellen, dass Leute das sehen. Die Tatsache ist, dass ich ziemlich genau das Gegenteil versucht habe.»

Vorwürfe gegen 56 Abgeordnete

Premierminister Boris Johnson hatte sich empört gezeigt und das mutmassliche Verhalten als «offensichtlich inakzeptabel» kritisiert. Kurz vor den Kommunal- und Regionalwahlen im Vereinigten Königreich am 5. Mai kommt der Skandal für Johnson höchst ungelegen.

Die Beschwerdestelle des britischen Parlaments geht derzeit Vorwürfen wegen sexuellen Fehlverhaltens gegen 56 Abgeordnete nach. Zuletzt stand die regierende Tory-Partei im Mittelpunkt dieser Vorwürfe. Die Zeitung «Mail on Sunday» hatte berichtet, mehrere konservative Abgeordnete würden der Labour-Politikerin Angela Rayner vorwerfen, Premierminister Boris Johnson ablenken zu wollen, indem sie gezielt ihre Beine zur Schau stelle.

SDA/AFP/roy/fal