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Schweizerdeutsch im Parlament
Im Nationalrat gilt bei Debatten weiterhin Mundart-Verbot

Schweizerdeutsch unter der Lupe: Plakat im Nidwaldner Museum Salzmagazin anlässlich einer Ausstellung aus dem Jahre 2020, welche sich mit der Mundart auseinandergesetzt hatte.
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Im Nationalrat soll es auch künftig nicht erlaubt sein, die Voten in Mundart vorzutragen. Als offizielle Verhandlungssprachen gelten weiterhin Hochdeutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch.

Das hat die grosse Kammer am Dienstag entschieden. Sie lehnte eine Motion von Lukas Reimann (SVP/SG) ab, die Schweizerdeutsche Dialekte während Debatten zulassen wollte. Der Entscheid fiel mit 164 zu 20 Stimmen bei 2 Enthaltungen. Der Vorstoss ist damit vom Tisch.

Reimann argumentierte mit der Stärkung der Sprachenvielfalt. «Dialekte prägen den Charakter und sind Symbol und Ausdruck der Schweiz. Nichts drückt besser die Vielfalt unseres Landes aus.» In verschiedenen Kantonen sähen die Geschäftsreglemente vor, dass Parlamentsmitglieder für ihre Beratungen neben der Schriftsprache auch die Mundart verwenden könnten.

Der Ostschweizer Lukas Reimann anlässlich der Sondersession in Bern.

Die Mehrheit im Nationalrat folgte jedoch dem Ratsbüro, das den Vorstoss zur Ablehnung empfahl. Die Verständigung und der Austausch zwischen den Sprachgemeinschaften würden durch das Verwenden der Mundart in der Bundesversammlung erschwert, machte Philipp Matthias Bregy (Mitte/VS) geltend.

Auch würde die Praxisänderung in den Augen einer Mehrheit zu Problemen und Fragen bei der Simultanübersetzung und der schriftlichen Publikation der Voten führen. Bregy unterstrich dies mit dem Vortragen eines Oberwalliser Gedichts, das selbst für geübte Ohren schwer verständlich war. «Wir möchten, dass uns alle verstehen und uns in einer Sprache verständigen, die für alle verständlich ist», schloss Bregy.

SDA/nag