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Vor Federers Rücktritt
Im Abschiedsmatch steht ihm sein ärgster Rivale bei 

In London noch einmal zusammen auf dem Court: Roger Federer und Rafael Nadal vor dem Laver-Cup.
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Am Tag vor Roger Federers letztem Match begab dieser sich erneut in den grossen Interviewraum, diesmal umgeben von seinem ganzen Team. Das ergab ein ziemlich imposantes Bild: in der Mitte Captain Björn Borg (11), rechts von ihm Novak Djokovic (21) und Andy Murray (3), links von ihm Roger Federer (20) und Rafael Nadal (22). Die Zahlen in Klammern bedeuten übrigens die Zahl ihrer Grand-Slam-Titel – insgesamt 77. Ein Bild für die Ewigkeit.

Ein Bild für die Tennisgeschichte: Murray, Djokovic, Captain Borg, Federer und Nadal holten zusammen 77 Grand-Slam-Trophäen.

Erstmals sind damit die Big 4 in einem Team vereint, das gab es auch am Laver-Cup noch nie. Sie standen denn auch im Mittelpunkt – wobei sich die Fragen und das Gespräch mit zunehmender Dauer immer mehr um Federer drehten. Inzwischen war auch schon offiziell, was seit Monaten vermutet worden war: Der Zurücktretende wird seine letzte Partie passenderweise am Freitagabend (ab etwa 21.30 Uhr bei uns im Liveticker) zusammen mit Rafael Nadal bestreiten, Seite an Seite gegen die Amerikaner Jack Sock und Frances Tiafoe. Zuvor werden die ersten drei Einzel ausgetragen.

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Wie schon bei seiner Einzelpressekonferenz tags zuvor wurde es erneut sentimental im Interviewraum. Fast schien Federer die Tränen zurückhalten zu müssen, als seine grössten Rivalen einer nach dem anderen zu ihm befragt wurden und ihn mit Nettigkeiten und Superlativen überhäuften. So sagte Novak Djokovic: «Für mich ist es eine grosse Freude und Ehre, dass ich in diesem Team bin. Dass Roger zurücktritt, macht alles speziell. Es wird zwar ein trauriger Tag, aber Rogers Vermächtnis wird für immer bleiben.»

«Teil dieses historischen Moments zu sein, wird unvergesslich», sagte Nadal, der selber zuletzt wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Davon auszugehen, dass es für die beiden gegen Sock/Tiafoe zu einem Sieg reicht, wäre jedenfalls sehr optimistisch. Nadal/Federer spielten bisher einmal zusammen, 2017 in Prag, als sie Querrey/Sock 6:4, 1:6, 10:5 schlugen. Federer ist im Laver-Cup im Einzel ungeschlagen, im Doppel aber ist seine Bilanz negativ (2:3). Er ist zusammen mit Alexander Zverev der erfolgreichste Punktesammler der Europäer (je 18).

«Das entspricht dem normalen Lebenszyklus. Einige gehen, andere kommen, das ist nichts Neues.»

Rafael Nadal

«Das wird ein besonderer Match, aber auch ein sehr schwieriger, vor allem für Roger», sagte Nadal. Gefragt, ob Federers Abgang ihm die Vergänglichkeit seiner eigenen Karriere vor Augen geführt habe, sagte der 36-jährige Spanier: «Dazu brauchte ich diese Nachricht nicht, denn es entspricht dem normalen Lebenszyklus. Einige gehen, andere kommen, das ist nichts Neues. Die Geschichte wiederholt sich immer – nur sind diesmal wir betroffen, und in diesem Fall ist es einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigste Spieler, der abtritt.» Persönlich sei er sehr traurig, das werde ein harter Tag. «Wir hatten zwar eine grosse Rivalität, aber eine freundschaftliche. Manchmal ist die persönliche Beziehung wichtiger als die sportliche.»

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Nach der Medienkonferenz wechselten die Europäer zum öffentlichen Schautraining in die O2-Arena, wo sie von Tausenden – darunter 3000 Schulkindern – frenetisch umjubelt wurden. Federer/Nadal spielten dabei im Doppel einige Games gegen Djokovic/Murray. Dabei wirkte der seit Juli 2021 wettkampflose Baselbieter zwar sehr vorsichtig und etwas rostig, zeigte aber sein immer noch brillantes Ballgefühl. Tickets für das Training waren für 33 Franken zu haben, der Erlös kam zwei karitativen Organisationen zugute. 

«Lasst uns klar sein: Federer und Williams sind nicht zu ersetzen.»

John McEnroe

Zuvor hatte schon das «Team World» in der riesigen Vergnügungshalle auf der North-Greenwich-Halbinsel der Themse trainiert. Als es, angeführt von Captain John McEnroe, dann auch zur Fragestunde antrat, drehte sich ebenfalls rasch vieles um Federer. «Lasst uns klar sein: Er und Serena Williams sind nicht zu ersetzen», sagte McEnroe. Er gab zu, dass jeder im Team liebend gern bei Federers Abschiedsmatch mitgespielt hätte. «Wir mussten Münzen werfen. Nur Jack (Sock) war unbestritten.» 

McEnroe reanimierte den Kampfgeist seines Teams, das bisher alle vier Austragungen des Laver-Cup verloren hat. «Als Spieler wäre ich super aufgepumpt. Genug ist genug, und dieses Format ist günstig für uns.» Die Gefahr sei höchstens, dass sein Team übermotiviert sei gegen dieses europäische Starensemble mit den drei siegreichsten Spielern der Grand-Slam-Geschichte.