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Kuno Lauener wird 60
«Ich weiss nicht, ob es noch Konzerte mit Züri West geben wird»

An diesem Tag erhielt er die MS-Diagnose: Kuno Lauener am Gurtenfestival 2017. 
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Am 17. März wird Kuno Lauener sechzig. Normalerweise ist das Anlass, auf eine Karriere zurückzublicken, Anekdoten aus einem Popstar-Leben aufzufrischen und vielleicht ein bisschen über die Vergänglichkeit im schnelllebigen Musikzirkus zu sinnieren. Kuno Lauener gehört als Kühlerfigur der Mundart-Rock-Häuptlinge Züri West zu den grössten Popstars dieses Landes. Doch sein sechzigster Geburtstag bietet nun Anlass, in die Zukunft zu blicken. Eine Zukunft voller Unwägbarkeiten und Ungewissheiten.

«Ich habe Scheisstage, aber ich bin nicht verzweifelt.»

Kuno Lauener

Kuno Lauener ist an multipler Sklerose erkrankt, wie er in einem Interview mit der NZZ am Sonntag erzählt hat. Die Diagnose erhielt er am 14. Juli 2017, just am Tag, an dem er am Gurtenfestival auftrat: «Und so stand ich an diesem Abend auf dieser grossartigen Bühne auf dem Gurten, vergass meine Texte, sah alles doppelt, und anstatt 25’000 waren 50’000 Menschen da. Mir wurde klar, dass ich solche Konzerte nicht mehr würde spielen können», sagt er im Interview (lesen Sie hier die damalige Musikkritik zum Auftritt).

Erste Anzeichen der Krankheit – ständige Erschöpfung, Sehstörungen und Schwindel – habe es schon länger gegeben, aber er habe sie fehlgedeutet. Er, der mit 50 erstmals Vater wurde, habe gedacht, das gehöre zum Elternsein dazu. Zu schaffen würden ihm heute vor allem der Schwindel und die Aussetzer machen: «Ich vergesse ständig Dinge. Es kann sein, dass ich einen Tag lang an einem Songtext arbeite. Am nächsten Morgen habe ich vergessen, dass ich ihn geschrieben habe.»

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Wie es nun weitergehe und ob es noch Konzerte mit Züri West geben wird, hänge vom Verlauf der Krankheit ab: «Es gibt moderate Verläufe, andere dagegen trifft es hart. Ich bin froh, dass mich die Krankheit erst jetzt erwischt hat und nicht schon früher. Aber mir wei nid grüble…» Ideen für neue Lieder seien vorhanden und sollen bald aufgenommen werden (mehr darüber lesen Sie hier). Es gehe ihm gut, wenn er Songs schreiben könne.

«Es geht mir finanziell nicht schlecht, aber einfach so aufzuhören, wäre schwierig.»

Kuno Lauener

Die Krankheit ist nicht der einzige Schicksalsschlag, den Kuno Lauener in den letzten dreieinhalb Jahren zu verkraften hatte. Vor der MS-Diagnose starb seine Mutter, dann kam es zur Trennung von seiner Partnerin und Mutter seiner Kinder, und vor einem Jahr ist sein Vater gestorben. «Es kam verdammt viel zusammen», sagt er im Interview. Aber alles in allem gehe es ihm nicht schlecht: «Ich habe Scheisstage, aber ich bin nicht verzweifelt.» Bisher seien nur enge Freunde über die Diagnose eingeweiht gewesen: «Aber weil ich nun merke, dass das Leben mit der Krankheit schwierig werden könnte, nicht nur privat, auch beruflich, habe ich mich entschieden, das jetzt mal öffentlich loszuwerden.» Doch er wolle nicht, dass die Leute ihn bemitleiden.

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Vom Schicksal gebeutelt

Seit der Gründung 1984 hat die Gruppe Züri West so einige Schicksalsschläge zu verkraften gehabt. Am 9. Januar 2009 stürzte der Bassist Jürg Schmidhauser mit dem Gleitschirm ab und kam beinahe ums Leben. Zuvor war der Manager Hans Schneeberger bei einem Fahrradunfall schwer verletzt worden. Kuno Lauener hatte stets betont, dass diese Vorkommnisse die Band gezeichnet und sich auch auf deren Produktivität ausgewirkt hätten.

Auf die Frage, ob er das Ende von Züri West finanziell verkraften würde, antwortet Kuno Lauener: «Es geht mir finanziell nicht schlecht, aber einfach so aufzuhören, wäre schwierig.» Habe Züri West in den Neunzigern noch 200’000 Alben verkauft, könne man heute froh sein, wenn noch 20’000 über den Ladentisch gingen, plus 10’000 Downloads. Doch davon ernähre man keine Band mehr.

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