Abo«Ich versuche, die Situation nur optisch aufzunehmen»
Robert Honegger arbeitet seit 15 Jahren als Gerichtszeichner. Ab heute nimmt der Oberriedner an den Verhandlungen um den Rupperswiler Vierfachmord teil. Im Gespräch erzählt der 62-Jährige, wie nahe ihm solche Fälle gehen und was die Gerichtszeichnung von Fotos abhebt.

Mörder, Vergewaltiger, Diebe und Erpresser, sie alle gehören zum Alltag von Robert Honegger. Seit rund 15 Jahren ist der Oberriedner Kunstmaler als Gerichtszeichner für verschiedene Zeitungen tätig, darunter auch die ZSZ. In dieser Zeit hat der 62- Jährige manch happigen Fall miterlebt. Nicht immer kann er die Menschen und ihre Schicksale, denen er begegnet, so einfach hinter sich lassen. «Natürlich gehen mir manche Geschichten nahe. Oftmals näher als sie sollten.» Es sei ein durch und durch beklemmendes Gefühl, wenn man realisiere, was der Mensch, der lediglich ein paar Meter von einem entfernt sitze, getan habe, erzählt Honegger. Seine Gefühle schwankten dann oftmals zwischen Wut, Betroffenheit und Angst. «Am allerschlimmsten sind jene Fälle, in die Kinder involviert sind. Die verfolgen mich am längsten.»