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Streit um kulturelle Aneignung
Māori-Ursprung verleugnet? Laufschuhfirma Hoka in der Kritik

Weiss-bunte Sportschuhe der Marke Hoka an den Füssen einer Person mit bunten Socken auf einem weissen Untergrund.
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Die bekannte Laufschuhmarke Hoka wird von Experten beschuldigt, den Māori-Ursprung ihres Namens nicht anzuerkennen. Die französisch-amerikanische Schuhfirma leitet ihren Namen vom Māori-Wort hoka ab, das «fliegen» bedeutet. Darauf spielt auch das Logo, ein fliegender Vogel, sowie der Slogan «fly, human, fly» an.

Zu Beginn führte das Unternehmen seinen Namen – damals noch Hoka One One (übersetzt: «über die Erde fliegen»), auf die «alte Māori-Sprache» zurück. Seit der Übernahme durch Deckers Brands im Jahr 2012 wird die Herkunft nicht mehr erwähnt. «Wenn sie nicht mit dem Māori-Wort in Verbindung gebracht werden wollen, müssen sie aufhören, es zu verwenden», fordert Lynell Tuffery Huria im «Guardian». Sie gilt als erste Māori-Patentanwältin und ist Expertin für indigene geistige Eigentumsrechte. Hoka mochte sich auf Anfrage der Zeitung nicht äussern.

Falsche Aussprache ärgert die Kenner

Die Laufschuhfirma ist nicht das erste Unternehmen, dem Missachtung der Māori-Kultur vorgeworden wird. 2019 wollte Air New Zealand ein Bild des Māori-Grusses «Kia Ora» schützen lassen und sorgte damit für Empörung. Ein Jahr später wurde Formel-1-Fahrer Fernando Alonso beschuldigt, über seine Bekleidungslinie mit Māori-Motiven Geld zu machen.

Māori-Wörter und Motive – ob Tätowierung, Design oder Kunst – sind oft reich an Bedeutung und Geschichte, und ihre Verwendung wird durch ein komplexes System von Protokollen (Tikanga) geregelt. Die Nichtbeachtung birgt die Gefahr, die Kultur der Māori zu untergraben, sagt Tuffery Huria.

Zwei Schuhmodelle von Hoka – Arahi und Hopara – haben ihre Namen ebenfalls aus der maorischen Sprache. Hopara bedeutet «erkunden». Arahi kann «führen» bedeuten, in manchen Kontexten gilt die Verwendung des Wortes als heilig, sagt Karaitiana Taiuru, der auf Māori-Rechte spezialisiert ist.

«Etwas Heiliges auf seine Füsse oder Schuhe zu kleben, bedeutet, dass man keinen Respekt vor der Kultur hat», findet Taiuru. Es sei vergleichbar mit dem Anbringen eines Bilds eines Mitglieds einer königlichen Familie auf der Unterseite seines Schuhs. Ihn ärgert zudem, dass die Laufschuhfirma den Namen Hoka und denjenigen der beiden Schuhmodelle falsch ausspricht. «Es gibt einen schmalen Grat zwischen Aneignung und Wertschätzung von Kulturen», folgert Taiuru. «Der beste Weg für Marken wie Hoka, indigene Kulturen zu ehren, ist, sich mit ihnen abzusprechen.»

nlu