Hochwasser in der Sihl – Uferbereich evakuiert
Nach einer kontrollierten Absenkung des Sihlsees musste am Donnerstagnachmittag die Sihl und deren Uferbereiche evakuiert werden.
«Die Sihl ist umgehend zu verlassen und deren Uferbereiche zu meiden. Es ist mit hohen Wellen zu rechnen.» Diese Warnung setzte Schutz & Rettung Zürich am Donnerstagnachmittag per Twitter ab. Gleichzeitig patrouillierten Wehrdienste, Feuerwehr und Polizei in Zürich entlang der Sihl und forderten Personen auf, sich vom Flussufer zu entfernen. Der Grund: Eine Absenkung des Sihlsees durch das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) hat zu einem höheren Pegel in der Sihl geführt.
Grund für die Warnung und die Massnahmen war ein unnatürlicher Anstieg des Wasserpegels. Denn verantwortlich für das Hochwasser war für einmal nicht ein Starkregen im Einzugsgebiet der Sihl. Vielmehr war das Hochwasser menschgemacht: Wie das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) mitteilte, testeten die SBB als Betreiberin des Etzel-Wasserkraftwerks zusammen mit dem Awel eine verbesserte Steuerung des Sihlsees. Dafür wurden kurzfristig rund 70 Kubikmeter Wasser pro Sekunde über die Staumauer abgelassen und in die Sihl geleitet. Dies führte dazu, dass sich vorübergehend eine grosse braune Wassermasse durch das Sihltal wälzte. Um circa 16 Uhr erreichte diese die Stadt Zürich.
Von einer Flutwelle zu sprechen, ist aber laut Awel-Mediensprecher Wolfgang Bollack masslos übertrieben. Der Wasserpegel stieg um rund 70 Zentimeter an. «Das entspricht nicht einmal der Gefahrenstufe 2, die für mässige Gefahr steht. Es ist ein Hochwasser, wie es in der Sihl natürlicherweise mehrmals pro Jahr vorkommt», sagt Bollack. Das könne die Sihl längstens schlucken.
Der Anstieg von zirka 70 cm statistisch erfasst.
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Daten von der Messstation Sihlhölzli. (Quelle: AWEL Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft)
Schaulustige an der Sihl
Dass die Wehrdienste in einer solchen Situation vor Ort patrouillieren, gehöre zum Standardvorgehen. «Man muss die Leute vor Ort warnen», sagt Bollack. Kurz vor 17.30 Uhr konnten die Behörden wieder Entwarnung geben.
In Zürich lockte das Spektakel viele Schaulustige auf Brücken und Trottoirs an der Sihl. In Adliswil und Langnau hingegen wurden die Wassermassen nur von wenigen Leuten beobachtet. Dass das Hochwasser keine Bedrohung darstellte, verdeutlichte ein Augenschein beim neuen Schwemmholzrechen an der Sihl in Langnau. Damit das Flusswasser in dessen Rückhalteraum übergeschwappt wäre, hätte es einen rund ein Meter höheren Wasserstand gebraucht.
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Im Vorfeld des Tests habe man mit den zuständigen Einsatzkräften abgesprochen, dass sie die Ufer der Sihl kontrollieren und Personen in Ufernähe auf die mögliche Gefahr hinweisen sollen. Der Test sei erfolgreich verlaufen. Kurz vor 17.30 Uhr konnte dann auch Schutz & Rettung Entwarnung gegeben werden.
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