Hirzler Rechnung mit Punktlandung
Die Rechnung 2016 der Gemeinde Hirzel schliesst mit einem minimen Überschuss von 143.10 Franken ab. Das Ergebnis täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Gemeinde finanziell zu kämpfen hat.
Hirzel kann seine Aufgaben finanziell nicht selber stemmen. Der Kanton hat deshalb der Gemeinde für letztes Jahr 322 500 Franken an individuellem Sonderlastenausgleich (Isola) zugesprochen. Dadurch schliesst die Hirzler Rechnung praktisch ausgeglichen ab. Bei einem Aufwand und einem Ertrag von je 18 Millionen resultierte ein Überschuss von 143.10 Franken. Dieser wird dem Eigenkapital gutgeschrieben, das Ende Dezember 10,9 Millionen Franken betrug.
Der Isola-Beitrag ist allerdings erst provisorisch, wie der Hirzler Finanzvorstand Walter Reutimann sagt. Denn es sei noch ein juristisches Verfahren vor dem Verwaltungsgericht hängig. Erst wenn dieser Entscheid vorliege, lege der Kanton Zürich den definitiven Betrag fest.
Finanzschwache Gemeinden konnten erstmals 2016 Isola-Beiträge beim Kanton Zürich beantragen. Voraussetzung war, dass sie den Isola-Maximalsteuerfuss erhoben und die ausserordentlichen Lasten zu tragen haben. Hirzel beantragte rund 2 Millionen Franken, zugesprochen erhielt die Gemeinde rund 1 Million Franken. Nach einer Einsprache und einem Rekurs erhöhte sich der Beitrag um 100 000 Franken auf 1,1 Millionen Franken. Nun zeigt sich aber, dass Hirzel nicht einmal die Hälfte davon in Anspruch nehmen muss.
Isola werde ähnlich wie eine Defizitgarantie gehandhabt, sagt der Finanzvorstand zum reduzierten Beitrag an Hirzel, «für den Kanton wird es günstiger».
Teurer Fusions-Rechtsstreit
Bei den Abweichungen in der Rechnung gegenüber dem Budget stechen zwei Konti ins Auge. Einerseits das Konto Beratungshonorare. Für die juristische Beratung im Zusammenhang mit dem Zusammenschlussprojekt mit Horgen sind der Gemeinde Hirzel im letzten Jahr 42 000 Franken Kosten angefallen. Drei Stimmbürger hatten einen Stimmrechtsrekurs und eine Gemeindebeschwerde eingereicht. Der Bezirksrat hat ihre Eingaben zurückgewiesen. Sie zogen die Entscheide darauf ans Verwaltungsgericht weiter, wo sie noch hängig sind.
Eine zweite augenfällige Abweichung betrifft das Konto Beiträge an Pflegeleistungen der Spitex. Die Gemeinde gab letztes Jahr 200 000 Franken für Spitex-Leistungen von Hirzlerinnen und Hirzlern aus. Das sind 61 000 Franken mehr als budgetiert. Die Spitex erbrachte 2354 Pflegestunden, budgetiert waren aber 2080. Walter Reutimann führt die Kostensteigerung nebst der demografischen Entwicklung auf zwei wesentliche Faktoren zurück. Patienten würden früher aus dem Spital entlassen und müssten zu Hause gepflegt werden, sagt er. Zudem wollten betagte Menschen heute länger zu Hause leben als früher.
Investitionen auf Kurs
Hirzel hat aktuell zwei grosse Investitionen zu stemmen. Dies sind der Anschluss an die Abwasserreinigungsanlage Horgen sowie die Erneuerung des Schulhauses Schützenmatt.
Die Gemeinde Hirzel gab letztes Jahr zwar nicht den gesamten budgetierten Betrag für diese Investitionen aus. Finanzvorstand Walter Reutimann versichert, dass die Projekte aber auf Kurs seien.
Donnerstag, 8. Juni, 20 Uhr, reformierte Kirche Hirzel, Gemeindeversammlung.
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