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Gut zu wissen
Hilft Kurkuma wirklich gegen Rheuma?

Kurkuma – Superfood mit entzündungshemmenden Eigenschaften.
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Die ersten Schritte am Morgen gehen ganz schön in die Knochen. Oder das Zuknöpfen des Hemdes macht immer mehr Mühe, weil die Finger schmerzen. Rund 1,5 Millionen Menschen in der Schweiz leiden an Rheuma, 300’000 von ihnen an einer schweren chronischen Form.

Bevor Betroffene jetzt aber gleich zu starken Schmerzmitteln greifen, die bei längerem Gebrauch erhebliche Nebenwirkungen haben können – bevor sie also «grobes Geschütz» auffahren –, ist es lohnenswert, es vorerst mit sanfter Medizin zu versuchen. Von den zahlreichen Hausmitteln, die im Umlauf sind, hat sich in den letzten Jahren eines besonders hervorgetan: Kurkuma.

In chinesischer und indischer Medizin längst bekannt

Das Ingwergewächs aus Südostasien, auch Gelbwurz genannt, wird seit Jahrtausenden in der traditionellen chinesischen und indischen Medizin genutzt, vor allem bei entzündlichen Erkrankungen und Verdauungsbeschwerden. In der westlichen Welt war Kurkuma zunächst hauptsächlich als Gewürz bekannt, das aus der Wurzelknolle gewonnen und zu feinem Pulver verarbeitet wird.

Doch allmählich setzt sich Kurkuma auch bei uns als pflanzliches Heilmittel durch, denn neben ätherischen Ölen enthält es wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Der wichtigste dieser Stoffe heisst Curcumin – er verleiht dem Gewürz die ockergelbe Farbe, ist aber auch für die entzündungshemmende Wirkung verantwortlich, die ihm nachgesagt wird.

Ist dieser positive Effekt auch wissenschaftlich erwiesen? «Es gibt tatsächlich Hinweise auf eine antientzündliche Wirkung», sagt Lukas Wildi, Chefarzt Rheumatologie am Kantonsspital Winterthur. «Kurkuma beeinflusst verschiedene der klassischen Entzündungswege, die unser Körper bei rheumatischen Erkrankungen einschlägt.» Allerdings, relativiert Wildi, gebe es bisher nur wenige und kleine Placebo-kontrollierte Studien. Deshalb gelte Kurkuma in der Schweiz vorläufig immer noch als Nahrungsergänzungsmittel ohne Wirkversprechen.

«Durchaus einen Versuch wert»

Da aber das Nebenwirkungspotenzial sehr gering sei, so der Facharzt, könne Kurkuma durchaus einen Versuch wert sein. «Es kann Rheuma zwar nicht heilen, aber möglicherweise die Beschwerden lindern.»

Nun ist Kurkuma als Gewürz wegen seines scharf-bitteren Geschmacks nicht jedermanns Sache. In solchen Fällen ist es vermutlich einfacher, sich mit einem entsprechenden Nahrungsergänzungsmittel zu behelfen. Dabei empfiehlt sich allerdings, auf eine seriöse Bezugsquelle zu achten (Drogerie, Apotheke).

Medizinisches Kurkuma gilt als Nahrungsergänzungsmittel.

Bei schwerem Rheuma zum Arzt

Patientinnen und Patienten mit schweren entzündlichen Gelenkserkrankungen (Rheumatoide Arthritis), so betont Lukas Wildi, sollten sich allerdings von einem Facharzt behandeln lassen, sonst drohen irreparable Gelenkschäden. «Kurkuma kann hier die klassische Therapie nicht ersetzen, sondern bestenfalls ergänzen.»