Tipps für Wanderer und WanderinnenFür Touren im Herbst braucht es eine spezielle Planung
Die Naturkulissen sind dieser Tage traumhaft und locken die Menschen in die Berge. Wer derzeit dort wandert, sollte aber die besonderen Bedingungen dieser Jahreszeit beachten.

Auch wenn sich der Sommer inzwischen verabschiedet hat, geht die Wandersaison in die Verlängerung. Denn gerade weil sich die Tageshöchsttemperaturen in gemeinhin verträglicheren Bereichen bewegen als noch vor einigen Wochen, sind die kommenden Wochen ideal für einen langen Marsch an der frischen Luft. Schliesslich lässt sich das Wild dieser Tage gut beobachten, und die Naturkulisse präsentiert sich farblich weitaus eindrucksvoller als in den heissen Monaten. (Mit dem Lärchen-Tracker von Graubünden Ferien können Sie übrigens den Stand der Verfärbung der Bäume in Echtzeit verfolgen.)
Doch damit die Wanderinnen und Wanderer die Romantik auch in vollen Zügen geniessen können, müssen sie der Planung ihrer Ausflüge ein besonders Augenmerk schenken. Andernfalls könnte eine böse Überraschung warten. Denn:
Die Tage sind kürzer: Zeitplan anpassen

Die Tage werden rasant kürzer. So ist es draussen derzeit gut vier Stunden weniger lang hell, als es noch vor drei Monaten der Fall war. Für Ausflüglerinnen in der Abgeschiedenheit bedeutet das: Ab sofort gehört ein Licht in den Rucksack. Und zwar zur Sicherheit, auch wenn Sie nur eine kürzere Nachmittagsrunde in Angriff nehmen. Schliesslich kann Unvorhergesehenes eine Tour deutlich verlängern – und plötzlich ist die Dämmerung da. Sind die Wanderinnen dann noch unterwegs, erhöht sich ihre Unfallgefahr. Für den Notfall reicht auch eine kleine Stirnlampe.
Die Temperatur verändert sich rapide: Nach dem Zwiebelprinzip einkleiden

Zugegeben, im Herbst ist die Wahl der passenden Kleidung knifflig, an der Sonne ist es oft fast sommerlich warm, während im Wind und in der Dämmerung spürbar ist, dass der Winter vor der Tür steht. Gut bedient ist der Wanderer deshalb mit dem Zwiebelprinzip – oder dem Schichtenlook.
Die erste Schicht besteht aus Funktionswäsche. Diese hat zur Aufgabe, die Feuchtigkeit vom Körper wegzutransportieren. Die zweite Lage dient der Isolation, wobei auch sie die Nässe nicht aufsaugen darf, sondern sie weiter vom Körper weg leiten sollte. Dafür eignet sich beispielsweise ein Fleece oder Kunstdaunen. Empfehlenswert ist dabei ein Oberteil mit Reissverschluss, so lässt sich die Temperatur besser regulieren. Die oberste Schicht schützt ihrerseits gegen Wind und Nässe.
Wer auf Nummer sicher gehen will, packt ein Ersatzshirt ein. Verschwitzte Kleider trocknen bei der feuchtkalten Luft des Herbsts nämlich langsamer als im Sommer.
Die Wege sind bedeckt: Laubteppich vorsichtig betreten

Sie sind der Traum von Kindern, die Laubdecken, die sich im Herbst auf die Erde legen. So romantisch es ist, die Blätter hochzuwirbeln, so schmerzhaft kann es enden. Die bunten Decken verstecken Steine und Wurzeln, die zu Misstritten führen können. Gerade auf den Laubteppichen heisst es darum: Bitte gehen Sie behutsam.
In den höheren Gefilden spielen zudem auch die tiefen Temperaturen eine Rolle – auch wenn in vielen Wanderregionen noch kein Schnee liegt, führen sie dazu, dass mancherorts der Boden bereits gefriert. Das kann Rutschgefahr bedeuten.
Die Sichtverhältnisse sind eingeschränkt: Keine Abenteuer wagen

Im Nebel wandern hat seinen Reiz, haftet den hängenden Schwaden doch etwas Geheimnisvolles an. Doch wenn sie richtig dick sind und die Sicht keine 100 Meter mehr beträgt, können sie für den Wanderer zur Gefahr werden. In alpinen Regionen kann sich so die Absturzgefahr erhöhen. Der Nebel kann zudem den Orientierungssinn beeinträchtigen, was dazu führen kann, dass sich der Wanderer verläuft.
Bei solchen Verhältnissen ist Abenteuerlust fehl am Platz, dann heisst es strikt den gekennzeichneten Routen folgen. Die Markierungen der offiziellen Wanderwege sind nämlich so konzipiert, dass sie der Wanderer auch im Nebel sieht.
Die Saison ist in den Raststätten teilweise beendet: Proviant mitnehmen

Nicht alle Hüttenwarte gehen ebenfalls in die Verlängerung. Einige gönnen sich bereits eine wohlverdiente Pause. Ein Blick auf die Website der jeweiligen Raststätten bewahrt die Ausflüglerinnen vor bösen Überraschungen. Ratsam ist es, ohnehin immer einen Notfallproviant dabeizuhaben – beispielsweise Studentenfutter, Datteln, Sportriegel oder Nüsse.
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