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Beinahe Crash im Kanton Solothurn
Helikopter kam Fallschirmspringern in Grenchen zu nahe

Um ein Haar wäre es auf dem Flugplatz in Grenchen zu einem schweren Unfall gekommen.

Wegen ungenügender Koordination ist im September 2020 auf dem Flugplatz Grenchen im Kanton Solothurn ein Helikopter über einen für Fallschirmspringer reservierten Luftraum abgeflogen. Dabei kam es beinahe zum Zusammenstoss mit dem wieder landenden Flugzeug der Fallschirmspringer.

Aufgrund der Meldung des Helikopterpiloten hat die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) eine summarische Untersuchung durchgeführt und die Ergebnisse am Montag veröffentlicht. Sie beurteilte das Ereignis als schweren Vorfall.

Der Helikopter war laut Bericht am 13. September 2020 vertikal bis etwa 30 Meter in die Nähe der Fallschirmspringer gekommen, dem Flugzeug bis etwa 740 Meter horizontal. Wie aus dem Bericht hervorgeht, herrschte an diesem Sonntag auf dem Flugplatz Grenchen reger Betrieb. Der Luftraum nördlich der Pistenachse, die sogenannte «Parabox», sei für die Springer reserviert gewesen, der Segelflugsektor für ein Elektroflug-Festival.

Der 63-jährige Pilot eines Motorflugzeuges, das einem örtlichen Verein gehört, hatte über dem Flugplatz Grenchen Fallschirmspringer abgesetzt und leitete den Rückflug nach Grenchen in. Gleichzeitig bereitete sich der 46-jährige Pilot eines Airbus-Helikopters AS350 B3 «Ecureuil» aus Belp BE auf den Abflug vor.

Der Helikopter-Pilot hatte beim Platzverkehrsleiter um 12.06 Uhr die Freigabe für den Abflug mit einer Linkskurve erhalten, die durch die Zone der Fallschirmspringer führte. «Der Flugverkehrsleiter ging davon aus, dass zu diesem Zeitpunkt keine Fallschirmspringer mehr in der Parabox waren, da diese nach seiner Erfahrung meistens vor dem Absetzflugzeug am Boden sind», steht im Sust-Bericht.

Landende Fallschirmspringer überflogen

Wie der Helikopterpilot allerdings bemerkte, waren einige Fallschirmspringer noch kurz vor der Landung, während er den Helikopter etwa 30 bis 40 Meter über sie hinweg flog. Er habe sich deshalb beim Flugverkehrsleiter im Kontrollturm erkundigt.

Wie die Sust später aufgrund von Aufzeichnungen errechnete, kreuzten sich Helikopter und Flugzeug kurz darauf auf einer Höhe von 2300 Fuss (rund 700 Meter) auf Gegenkurs. Die minimale Distanz habe horizontal 740 Meter betragen. Beide Piloten gaben später an, das andere Luftfahrzeug nie gesehen zu haben.

Weiterer Vorfall mit Cessna

Ein weiterer Vorfall hatte sich am 18. Juli 2020 ereignet, bei dem das Flugzeug des Fallschirmspringer-Vereins aus Grenchen ebenfalls beteiligt war und einer viersitzigen Cessna gefährlich nahe kam. Dank der Kollisions-Warngeräte der beiden Flugzeuge habe der Kurs rechtzeitig korrigiert und ein Zusammenstoss verhindert werden können, schreibt die Sust in einem separaten Bericht.

Um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden, hat die Flugsicherungsgesellschaft Skyguide im September 2021 ein neues Verfahren für den Flugplatz Grenchen eingeführt. Der Flugverkehrsleiter erhalte jeweils eine visuelle Erinnerung, wenn die «Parabox» aktiviert sei. Damit soll bei laufendem Fallschirmspringbetrieb die Führung des Platzverkehrs verbessert werden.

https://www.sust.admin.ch/de/sust-startseite

SDA/fal