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Sorgen um Töff-Star Marc Marquez
Hat es der Draufgänger diesmal übertrieben?

Banger Blick in die Zukunft: Der achtfache Weltmeister Marc Marquez kämpft seit zwei Jahren sehr glücklos.
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Mit einem kleinen Ruck am Hinterrad nimmt das Unheil seinen Lauf. Marc Marquez lupft das linke Bein, um die Balance zu halten, doch er hat keine Chance: In einer Rechtskurve hebelt es ihn aus, fürchterlich. Nach langen 1,5 Sekunden Flug prallt er hart auf den Asphalt und hat noch Glück, dass ihn sein Motorrad nicht erschlägt. Glück im Unglück bei 190 km/h, im wahrsten Sinne des Wortes.

Aber auch so packt ihn die Physik. Mehrfach überschlägt es den Spanier, bevor er regungslos im Kiesbett liegen bleibt. Er wird umgehend zum Rennarzt transportiert, der ihm Startverbot erteilt für das Rennen. Das war am 20. März beim GP von Indonesien, und so ist Marquez, wenn nun die Saisonrennen 3 (Argentinien) und 4 (USA) anstehen, der grosse Abwesende.

Schon oft ist der 29-jährige Superstar an die Grenze gegangen, das muss er auch – ohne Risiko wird selbst er, dieses Riesentalent, nicht achtmal Weltmeister. Doch das Glück war ihm schon holder als momentan. Während seines Aufstiegs zum MotoGP-Dominator ist er nie als Gentleman aufgefallen. Mit Dominique Aegerter und Tom Lüthi können auch zwei Schweizer davon berichten. Als sich einmal jedoch Randy Krummenacher erlaubte, Marquez bei einem Sturz mit ins Kiesbett zu reissen, musste nachher ein Türsteher an der Box des Zürchers platziert werden.

Wie waghalsig Marquez auch fuhr: Meist bezahlten die anderen, für ihn selbst blieb es fast immer folgenlos. Der abgetretene Superstar Valentino Rossi sagte einmal über ihn: «Er ist gefährlich. Ich habe Angst davor, mit ihm auf der Piste zu sein, weil er macht, was er will.»

Seit 2011 Probleme mit den Augen

Vor zwei Jahren jedoch verletzte sich Marquez bei einem Sturz im ersten GP des Jahres schwer und zog sich einen Bruch des rechten Oberarms zu. Monatelang kämpfte er um eine Rückkehr und verpasste doch die gesamte, nach dem Corona-Ausbruch verkürzte Saison. Im Dezember musste er nochmals operiert werden, die Ärzte waren gar zu einer Knochentransplantation gezwungen.

Besser lief das WM-Jahr 2021 an, aber Marquez war körperlich nicht auf der Höhe, um ernsthaft um den Titel zu fahren. Nur viermal stieg der erfolgsverwöhnte Katalane aufs Podest. Im Herbst stürzte er beim Motocross-Training schwer, wieder hatte das gravierende Folgen: Eine Nervenverletzung im Auge, die er zehn Jahre zuvor erlitten hatte, brach wieder auf und verursachte Sehstörungen. Eine sogenannte Diplopie: Doppelsichtigkeit.

Die Probleme waren unter Kontrolle, als Anfang März die neue Saison begann. Aber nun zeigte sich, dass seine Honda nicht mehr zu den Schnellsten zählt im Feld. Ducati und vor allem Erzrivale Yamaha, 2021 dank Fabio Quartararo überraschend Weltmeister, sind stärker. Marquez wies früh auf eine gewisse «Sturzgefahr» mit dem neuen Motorrad hin und wurde schon beim Saisonauftakt nur Fünfter. Auch in der Qualifikation zum GP von Indonesien verlor er viel Zeit. Wollte er im Rennen ein besseres Resultat erzwingen? Beim Warm-up am Sonntagmorgen erfolgte der verhängnisvolle Sturz.

Koordination statt Tempojagd

Und so bangt Marquez nun wieder. Kämpft er erneut um den Anschluss. Ihm droht eine lange Pause, und die Fachwelt fragt sich: Hat es der Draufgänger diesmal übertrieben? Schlimmer als die Gehirnerschütterung wiegt, dass die Augenverletzung wieder akut ist. Dies bestätigte der behandelnde Arzt Bernardo Sanchez Dalmau Anfang Woche: «Marc Marquez leidet unter Diplopie und einer Lähmung des vierten rechten Sehnervs», wird Sanchez Dalmau vom Honda-Rennstall zitiert. Statt mit dem WM-Tross nach Argentinien zu fliegen, hält sich Marquez mit Koordinationsübungen fit. 

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Einen Fahrplan für eine Rückkehr gibt es nicht – nur die Aussicht, die nächsten zwei GP mit Sicherheit zu verpassen. Der Deutsche Stefan Bradl vertritt ihn. Marquez werde konservativ behandelt, eine Operation sei nicht nötig, sagt Sanchez Dalmau. Und alle bei Honda hoffen, dass der Star wieder auf der japanischen Maschine sitzt, wenn am 24. April in Portugal das erste Europarennen ansteht.

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