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Meinung

YB und Basel im Europacup
Hat der Schweizer Fussball den Ernst der Lage endlich begriffen?

Basels Arthur Cabral ist sich des Ernsts der Lage wohl bewusst und erzielte in der Conference-League-Quali drei Tore.
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Es war eine gute Woche. Für die Young Boys, die sich fast schon heroisch weigerten, ihren Traum von der Champions League aufzugeben und trotz langer Unterzahl gegen Ferencváros zu einem 3:2 kamen. Für den FC Basel und seinen Stürmer Arthur Cabral, der aus allen Lagen trifft und so den FCB im Playoff zur Conference League mit einem Hattrick zum 3:1 gegen Hammarby führte. YB und Basel haben vor den Rückspielen in Budapest und Stockholm die Basis geschaffen, die Gruppenphase zu erreichen.

Es war so eine gute Woche für den Schweizer Fussball. Dank der Siege ihrer Aushängeschilder hat sich die Schweiz in der Uefa-Fünfjahreswertung auf Rang 14 vorgearbeitet. Die Länder, die Ende Saison in der Top 15 stehen, dürfen zwei Teams in die Qualifikation zur Champions League schicken, insgesamt könnten wieder fünf Schweizer Mannschaften im Europacup starten.

Dass dieser keine lästige Pflicht ist, haben sie mittlerweile vielleicht sogar in Luzern begriffen. Obwohl der FCL in der Qualifikation zur Conference League gegen Feyenoord ernüchternd chancenlos blieb. Aber der Gegner war immerhin der holländische Traditionsverein – und nicht St. Johnstone, dieser Kleinclub aus Schottland, gegen den sich die Luzerner einst blamiert hatten.

Aber es ist auch eine bornierte Argumentation, weil sie einzig lokalen und nicht europäischen Interessen folgt.

Für die stärkere Gewichtung des Europacups steht auch der Entscheid der Liga, das Gesuch von YB zu bewilligen und die ursprünglich am Samstag angesetzte Partie gegen Lugano zu verschieben. Seinen Vertretern eine uneingeschränkte Vorbereitung zu ermöglichen, ist gerade in den Ostblock-Ländern längst Usus. YB-Gegner Ferencváros etwa durfte sich schon letzte Saison beim Sturm in die Champions League dieses Privilegs erfreuen, er darf es auch jetzt.

Für die Berner wäre es ein grosser Nachteil gewesen, hätten sie nicht pausieren dürfen. Natürlich, das YB-Team ist gebaut für diese Art der Belastung, und es lässt sich plausibel einwenden, dass die Young Boys gegen Lugano halt mit der B-Elf hätten antreten sollen. Schliesslich verfügen sie über finanzielle Mittel, die ihnen ein breites Kader ermöglichen. Aber es ist auch eine bornierte Argumentation, weil sie einzig lokalen und nicht europäischen Interessen folgt.

YB braucht Vorbereitungszeit, um für Champions-League-Duelle am Dienstag wieder voll bereit zu sein.

Will die Super League nicht den Anschluss verlieren, ist ein gutes Abschneiden im Europacup essenziell. Eine störungsfreie Vorbereitung hilft dabei. Es darf als gutes Zeichen gewertet werden, wurden nicht einmal vom ärgsten YB-Gegner aus Basel nörgelnde Stimmen über den Liga-Entscheid laut.

Es liegt jetzt an YB, den Goodwill zurückzuzahlen. Indem der Meister erstmals seit 2018 und überhaupt erst zum zweiten Mal die Königsklasse erreicht. Das würde nicht nur Punkte im Uefa-Ranking geben, sondern auch helfen, die Attraktivität des Schweizer Fussballs zu steigern. Zudem würde jeder Club aus der Super League, der nicht europäisch vertreten ist, Solidaritätszahlungen von rund 750'000 Franken erhalten. Für einen Verein wie St. Gallen ist das viel Geld. Geld, dass die Ostschweizer nach eineinhalb Jahren Covid-19 gut gebrauchen könnten.

Nächste Woche könnte noch besser werden

Natürlich sind die Einnahmen Peanuts im Vergleich zu den Honigtöpfen, welche für YB in Griffweite liegen. Sollten die Berner Ferencváros hinter sich lassen, erhalten sie 20 bis 30 Millionen Euro. Die durch die Pandemie bedingten Einbussen wären getilgt, YB könnte seine finanzielle Vormachtstellung ausbauen. Aber dem Meister deshalb Steine in den Weg zu legen, ist keine Alternative. Die Super League braucht in Europa konkurrenzfähige Aushängeschilder.

Es war insofern eine gute Woche für den hiesigen Fussball. Und sollten YB und Basel den zweiten Schritt machen, würde die folgende noch besser werden. Zumal am Sonntag in einer Woche Basel YB empfängt, dieses Duell, das endlich wieder einmal mehr ist als die Karikatur eines Spitzenspiels.

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