Abo300’000 Impfungen in OerlikonGrösstes Zürcher Impfzentrum ist geschlossen
Die Massenimpfung neigt sich dem Ende zu. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach dem Corona-Piks wieder. Reichen die Kapazitäten?

Der abschliessende Corona-Piks wurde in der Messe Zürich am Freitag um circa 19.30 Uhr gesetzt. Es war in Oerlikon die Letzte von rund 300’000 Impfungen seit Eröffnung am 6. April. Gemäss Claude Kaufmann von der Zentrumsbetreiberin Hirslanden wurden zu Stosszeiten im Juni täglich 5500 Injektionen verabreicht – auf 36 sogenannten Impfstrassen.
1000 Männer und vor allem Frauen – Pflegerinnen, Ärztinnen, administratives Personal – sind als helfende Kräfte eingesprungen. Das Impfzentrum Messe war das grösste des Kantons. Zum Vergleich: Das inzwischen geschlossene Impfzentrum Meilen hat gut 60’000 Impfungen verabreicht. Für die anderen Zentren liegen noch keine Zahlen vor. Gemäss Hirslanden-Sprecher Kaufmann ist es in der Messe zu keinen schweren Zwischenfällen gekommen.
71 Prozent erstgeimpft
Nach einem etwas harzigen Start im Januar hatte die Zürcher Impfkampagne Fahrt aufgenommen. Mittlerweile verzeichnet der grösste Kanton eine der höchsten Impfquoten der Schweiz. 71 Prozent der Zürcherinnen und Zürcher über 16 Jahren sind mindestens einmal geimpft.
Für eine qualitative Bilanz sei es noch zu früh, meint die Gesundheitsdirektion (GD) auf Anfrage. Rekordzahlen kann man trotzdem schon vermelden. Zeitweise konnte man sich an über 1000 Impforten impfen lassen. An Spitzentagen wurden über 25'000 Impfungen verabreicht.
Zwei Drittel in Zentren
Bis am Freitag wurden 1,83 Millionen Impfdosen verabreicht – prozentual wie folgt auf die verschiedenen Impforte verteilt:
Impfzentren: 63 Prozent
Arztpraxen: 21 Prozent
Apotheken: 7 Prozent
Alters- und Pflegeheime: 5 Prozent
Spitäler: 4 Prozent
Am Samstag schliesst auch das Impfzentrum Horgen – am Dienstag jenes in Dietikon. Jene in Wetzikon, Meilen und im Triemli sind bereits geschlossen. Die Zeit der Massenimpfung neigt sich dem Ende zu. Handkehrum steigt der Impfwille wieder. Am Donnerstag wurden über 3700 Personen erstgeimpft und 2700 zweitgeimpft. Das sind doppelt so viele wie in der Vorwoche und so viele wie seit langem nicht mehr.
Der Kick des Bundesrats
Hintergrund sind steigende Fallzahlen, die sich wieder füllenden Spitäler und der Beschluss des Bundesrats, ab 1. Oktober die Schnelltests kostenpflichtig zu machen. Und wohl auch die Absicht, die Zertifikatspflicht auf Restaurants auszuweiten.
Reichen nun die Kapazitäten noch aus? Die GD ist zuversichtlich. Die vorerst verbleibenden Impfzentren in Affoltern am Albis, Bülach, Uster, Winterthur, am Zürcher Hirschengraben und für die Jugendlichen am Kinderspital, über 60 Apotheken und die Impfmobile, welche durch den Kanton tingeln, böten genügend Impfangebote.
Alle, die sich impfen lassen wollen, könnten dies tun. Zu Stosszeiten über Mittag und nach Feierabend könne es in den sogenannten Walk-ins, wo man sich nicht anmelden muss, allerdings zu Wartezeiten kommen.
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