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Glyphosat-Urteil bringt Bayer-Aktie zum Absturz

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Die Aktie des Chemiekonzerns Bayer hat am Montagmorgen massiv an Wert verloren. Kurz nach Handelsstart stürzte der Dax-Konzern um mehr als zehn Prozent ab. Am Freitag hatte ein Gericht in Kalifornien den von Bayer übernommenen Agrarkonzern Monsanto zur Zahlung von fast 290 Millionen US-Dollar an einen Krebspatienten verurteilt. Der ehemalige Hausmeister macht die glyphosathaltigen Herbizide von Monsanto für seinen Lymphdrüsenkrebs verantwortlich.

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Das Unternehmen habe es versäumt, den Mann und andere Konsumenten vor den Krebsrisiken seiner Unkrautvernichter zu warnen, entschied das Gericht. Monsanto kündigte Berufung gegen das Urteil an.

Die Entscheidung wurde weltweit mit Spannung erwartet. Denn es handelte sich um den ersten Schadenersatz-Prozess, der sich mit der seit Jahren strittigen Frage befasste, ob Produkte von Monsanto Krebs erregen können.

Gericht in Brasilien verbietet Glyphosat vorübergehend

Eine Bundesrichterin in Brasilien hat Ende letzter Woche den Einsatz des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat vorübergehend verboten. Zulassungen für glyphosathaltige Mittel sollen in den nächsten 30 Tagen aufgehoben werden, bis die Behörde für Gesundheitsüberwachung eine toxikologische Neubewertung abgeschlossen hat. Die Richterin hat zudem festgelegt, dass die Beurteilung bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein muss. Ebenfalls vom Verbot betroffen ist das Anti-Pilz-Mittel Thiram sowie das Insektenvernichtungsmittel Abamectin.

Das Urteil hat schon deshalb grosse Bedeutung, weil Brasilien einer der wichtigsten Agrarproduzenten der Welt ist. Das Land ist grösster Exporteur von Sojabohnen. Die Pflanzenschutzmittel werden auf den grossen Soja-, Baumwoll-, Mais- und Zuckerrohrfeldern massenhaft eingesetzt. Der Direktor des Agrar-Branchenverbands, Luiz Lourenco, kritisierte den Entscheid: «Ich denke, dass sich die Richterin irrt und die Entscheidung widerrufen wird. Es ist unmöglich, Landwirtschaft in Brasilien ohne diese Produkte zu betreiben.»

Glyphosat ist ein umstrittener Wirkstoff. Das bekannteste Produkt ist Roundup des US-Konzerns Monsanto, der kürzlich vom deutschen Chemieriesen Bayer übernommen wurde. Dieses wird seit den 70er-Jahren produziert. Umweltschützer und Menschenrechtler kritisieren den Einsatz des Pestizids seit Jahren. Eine Untersuchung des Internationalen Krebsforschungszentrums hat Glyphosat als «wahrscheinlich krebserregend» eingestuft.

AFP