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Wahlen in Nidwalden
GLP jagt der FDP im ersten Anlauf einen Regierungssitz ab

GLP-Kandidat Peter Truttmann holt auf Anhieb einen Regierungssitz und lässt dabei Kandidierende von SVP und FDP hinter sich.
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Aus dem Nichts zum politischen Schwergewicht: Die erst wenige Monate alte GLP hat bei den Erneuerungswahlen im Kanton Nidwalden einen Regierungssitz geholt und im Parlament Fraktionsstärke erreicht.

Der Nidwaldner Regierungsrat setzt sich neu parteipolitisch wie folgt zusammen: CVP 3 Mandate (unverändert) und SVP 2 (unverändert). Die FDP hat noch 1 Sitz (-1), die GLP kommt auf 1 (Mandat (+1).

Im 60-köpfigen Landrat erreicht die GLP auf Anhieb die zur Bildung einer Fraktion nötige Schwelle von 5 Sitzen. Bis auf die SVP, mussten alle Parteien sowie ein Parteiloser den Grünliberalen ein Mandat abgeben.

Stärkste Fraktion im Kantonsparlament bleibt die FDP mit 16 (-1) Sitzen, gefolgt von der Mitte mit 15 (-1) Sitzen und der SVP mit ebenfalls 15 Mandaten (unverändert). Die Grünen kommen auf 7 Mandate (-1), die SP erreichte noch 2 (-1) Sitze. Grüne und SP bildeten bislang eine Fraktionsgemeinschaft. Der partei- und fraktionslose Pierre Nemitz wurde abgewählt.

Grüne traten nicht an

Die ganz grosse Überraschung gelang der GLP aber bei den Regierungsratswahlen. Ihr Kandidat Peter Truttmann wurde auf Anhieb im ersten Wahlgang gewählt. Mit 6452 Stimmen schaffte er nicht nur das absolute Mehr von 5486 Stimmen, sondern liess auch Kandidierende der etablierten SVP und FDP hinter sich.

Peter Truttmann ist Geschäftsführer einer sozialen Einrichtung. Er war in Ennetbürgen für die Mitte Gemeindepräsident. «Im Herzen grün, im Denken liberal», lautet sein Motto. Er könnte davon profitiert haben, dass die Grünen, trotz des Megathemas «Klimawandel», es nicht schafften, eine Kandidatur für den Regierungsrat aufzustellen.

Fünf Bisherige

Zu den Regierungsratswahlen traten fünf der sieben Bisherigen erneut an. Sie schafften die Wiederwahl problemlos: Volkswirtschaftsdirektor Othmar Filliger (Mitte/10'250 Stimmen), Justiz- und Sicherheitsdirektorin Karin Kayser (Mitte/10'036), Gesundheits- und Sozialdirektorin Michèle Blöchliger (SVP/8770), Landwirtschafts- und Umweltdirektor Joe Christen (FDP/8465) und Bildungs- und Kulturdirektor Res Schmid (SVP/7415).

Die Mitte konnte den durch den Rücktritt von Baudirektor Josef Niederberger frei gewordenen Sitz mit Therese Rotzer (Mitte) verteidigen. Die profilierte Landrätin und Juristin kam auf 7638 Stimmen und damit auf den fünften Platz. Sie sei von einem knappen Resultat ausgegangen, sagte Rotzer. Erfreut zeigte sie sich, dass in der siebenköpfigen Regierung neu drei Frauen sitzen.

FDP verliert Sitz

Im Landrat bleibt die FDP zwar grösste Fraktion, in der Regierung hat sie neu aber nur noch einen von sieben Sitzen. Sie konnte den Sitz ihres nicht mehr angetreten Finanzdirektors Alfred Bossard nicht verteidigen. Die FDP war selbstbewusst mit drei Kandidaturen in die Wahlen gestiegen, die beiden Neuen, Judith Odermatt und Dominik Steiner, blieben aber unter dem absoluten Mehr und erreichten mit 5341 respektive 4984 Stimmen nur die Plätze neun und zehn.

Wie die FDP hatte auch die SVP die Doppelvakanz nutzen wollen, um einen dritten Sitz zu holen. Ihr dritter Kandidat Armin Odermatt erreichte zwar mit 6197 Stimmen das absolute Mehr, als achtplatzierter wurde er aber nicht gewählt. Chancenlos blieb bei der Wahl Urs Lang von der coronamassnahmenkritischen Gruppierung «Aufrecht» mit 1244 Stimmen.

Die Wahlbeteiligung betrug 48,3 Prozent.

SDA/anf