AboKommentar zum Glättli-RücktrittDer Grüne, der aus der Zeit gefallen ist
Balthasar Glättli tritt nach der grünen Wahlniederlage als Präsident zurück – und hinterlässt eine Partei, die um Orientierung ringt. Glättli hat die Probleme der Grünen weniger verursacht als personifiziert.
Es ist ein sehr unschweizerischer Satz: «Ich bin das Gesicht dieser Niederlage.» So begründet Balthasar Glättli, weshalb er jetzt als Parteipräsident der Grünen aufhört. In der Schweiz ist man mit Verlierern eigentlich kulanter als in anderen Ländern. Just die Grünen haben das eindrücklich gezeigt: Als sie 2015 von allen Parteien am meisten Wählerprozente einbüssten, forderte niemand den Rücktritt von Regula Rytz. Im Gegenteil: Die damalige Co-Präsidentin stieg kurz nach der Wahlschlappe zur alleinigen Präsidentin auf.