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Gewalt im Fussball
Hass auf GC artet in Prügelei aus

Bilder vom Fussballplatz in Affoltern. 12.09.23
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Am Sonntag traten die 2. Mannschaft des FC Zürich-Affoltern und die 3. Mannschaft des Grasshopper-Clubs Zürich auf dem Sportplatz Fronwald in Affoltern gegeneinander an. Doch das Spiel endete vorzeitig, wie «Züri Today» berichtet: Zwei Spieler des FC Zürich-Affoltern sollen mehrmals auf den Schiedsrichter eingeschlagen haben, bis dieser zu Boden gefallen und liegengeblieben sei.

Die Stimmung sei von Anfang an aufgeheizter gewesen als üblich, sagt der Schiedsrichter am Tag nach dem Vorfall dem Newsportal. «Die Rivalität gegen GC war riesig. Die Spieler des FC Zürich-Affoltern spielten aggressiv und foulten gefährlich. Das Publikum beleidigte sowohl mich als auch die GC-Spieler.»

Gegenüber dieser Redaktion bestätigt ein Beobachter, der anonym bleiben möchte, den Vorfall. Er habe die aufgeheizte Stimmung schon früh bemerkt. Ungefähr 20 bis 30 junge Erwachsene hätten die GC-Spieler und den Schiedsrichter provoziert und ihnen gedroht. 

Polizei musste einschreiten

Die aggressive Stimmung übertrug sich auf den Rasen. Der Schiedsrichter zeigte drei Rote Karten. Das habe die Wut zusätzlich geschürt, sagt er bei «Züri Today». Als GC in der Nachspielzeit das 5:4 erzielt habe, seien zwei Spieler des FC Zürich-Affoltern auf den Schiedsrichter losgegangen und hätten auf ihn eingeschlagen, bis er zu Boden gegangen und nicht mehr aufgestanden sei.

Ein Zuschauer hatte inzwischen die Polizei alarmiert. Diese bestätigt den Einsatz in Affoltern. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte habe sich die verbale Auseinandersetzung am Spielfeldrand bereits zu einer Schlägerei ausgeweitet, und einige Fans hätten das Feld stürmen wollen.

Die Polizei sei umgehend eingeschritten, habe den Schiedsrichter zu seinem Auto gebracht und die GC-Spieler in die Kabine eskortiert. «Ich war so froh, dass die Polizei kam», sagt der Schiedsrichter. «Nach dem Spiel musste ich mit blutender Nase zur Kontrolle ins Spital gefahren werden.»

«Ein solches Verhalten ist nicht akzeptabel und wird nicht toleriert.»

FC Zürich-Affoltern

Im Sekretariat des FC Zürich-Affoltern reagiert man mit Bestürzung auf die Vorfälle. Ein solches Verhalten sei nicht akzeptabel und werde nicht toleriert, teilt es gegenüber «Züri Today» mit. Es sei bereits eine Sondersitzung mit dem Vorstand und der 2. Mannschaft organisiert worden, um angemessene Sanktionen zu verhängen.

Ein neues Ausmass an Hass

GC 3 ist ein Projekt der Grasshoppers, bei dem es auch darum geht, dem Verein in der Stadt wieder mehr Präsenz zu geben. Das Team spielt in der 5. Liga, einige Spieler sind GC-Fans. Es komme immer mal wieder vor, dass bei einem Fussballmatch auf Stadtgebiet jemand mit einer FCZ-Jacke erscheine, um zu provozieren, so der Zuschauer, der die Vorfälle am Sonntag beobachtete und auch schon andere Spiele verfolgte. Das Ausmass an Hass, das er gestern gesehen habe, sei aber neu.

Gewalt gegen GC-Fans nimmt zu

In den vergangenen Jahren hat sich die Fangewalt in Zürich aus den Stadien heraus in die Stadt verlagert. Kleine, gewaltbereite Gruppen aus den Kurven involvieren immer wieder Unbeteiligte, sie greifen Familienväter an und zwingen Jugendliche, ihre Trikots auszuziehen.

Vor allem in Teilen der Stadt ist die Gewaltbereitschaft gegenüber GC-Fans so gross, dass sie sich nicht mehr in den Farben ihres Teams blicken lassen können, ohne dabei verbal oder körperlich angegangen zu werden. Der letzte Vorfall ereignete sich am Züri-Fäscht im Juli dieses Jahres, als Personen aus dem FCZ-Umfeld einen Stand der Grasshoppers attackierten.