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Meinung

AboLeitartikel zur Entschuldigung in der Politik
Geschickter Move

«Historisch»: Die deutsche Bundeskanzlerin tritt am Mittwoch vor die Presse und bittet die Bürgerinnen und Bürger um Verzeihung.

Im christlichen Weltverständnis sind wir alle Sünder, quasi existenziell. Die Bitte um Vergebung – «mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa» – gehört zur katholischen Liturgie. Ein Ritual, das einem leicht von den Lippen kommt. Sich dagegen individuell für einen konkreten Fehler zu entschuldigen – nein, der korrekte Sprechakt wäre: um Verzeihung zu bitten –, das ist viel schwieriger. Deshalb kommt es gerade im politischen Leben selten vor, wo Mandatsträger nicht nur von der formalen Legitimation leben, sondern ebenso von Autorität und Aura und diese mit Makellosigkeit identifizieren. Einen Fehler begehen – das kommt dauernd vor, kann man auf Untergebene abschieben oder durch «schlechte Kommunikation» vernebeln. Aber zugeben: niemals.

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