AboPräsident des Bundesgerichts Gerichtspräsident darf trotz sexistischer Aussage bleiben
Obwohl der oberste Bundesrichter, Ulrich Meyer, entwürdigend über eine Kollegin hergezogen ist, wollen ihn Parlamentarier nicht absetzen.
Ulrich Meyer, Präsident des Bundesgerichts kommt glimpflich davon. Er hat eine Richterkollegin als «magersüchtig» bezeichnet und gesagt, dass er sie «nicht länger als zwei Minuten anschauen» könne. Das war in einer Pause während einer Einvernahme. Die Worte waren nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, dummerweise lief das Tonband mit. Der Vorfall hat diese Woche zwar Wellen geschlagen. Doch dem 67-jährigen Juristen, der eigentlich richterliche Würde verkörpern sollte, drohen kaum Konsequenzen. Nur gerade die junge grüne Tessiner Nationalrätin Greta Gysin fordert seinen Rücktritt. Meyer habe seine sexistischen Bemerkungen ausgerechnet während einer Untersuchung über Sexismus gemacht, sagt sie. Für sie ist klar, dass er als höchster Richter im Land seine Glaubwürdigkeit verspielt hat.