Genfer Polizei verhaftet Verdächtigen in 23 Jahre altem Fall
1995 sorgte der Fall eines in Genf getöteten ägyptischen Diplomaten für Schlagzeilen – und blieb ungelöst. Bis jetzt.
Das vor 23 Jahren begangene Tötungsdelikt an einem ägyptischen Diplomaten in Genf steht möglicherweise kurz vor der Aufklärung. Die Polizei hat einen Tatverdächtigen verhaftet.
Wegen neuer Hinweise ist das Strafverfahren gegen Unbekannt im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt im Januar wieder aufgenommen worden. Es wurde auf eine Person ausgedehnt, die sich derzeit in Untersuchungshaft befindet. Die Bundesanwaltschaft (BA) bestätigte am Montag gegenüber der Agentur Keystone-SDA entsprechende Informationen der Westschweizer Zeitung «Tribune de Genève».
Das Verfahren war 2009 auf Eis gelegt worden. Die Ermittler hätten trotz langjähriger, hartnäckiger Ermittlungen keine Ergebnisse erzielt, heisst es in einer Stellungnahme des Mediendienstes der Bundesanwaltschaft. Weitere Angaben zum Fall wollte die BA nicht machen.
Technischer Fortschritt hilft
Nach Angaben der «Tribune de Genève» wurden DNA-Spuren an der Tatwaffe entdeckt, die in der Nähe der Leiche aufgefunden worden war. Dank neuen Techniken können die Ermittler diese DNA heute entziffern. Die Spuren passen zu einem in Frankreich ansässigen Autoverkäufer, der wegen mehrerer Diebstähle polizeilich bekannt ist.
Das Tötungsdelikt hatte im November 1995 für Schlagzeilen gesorgt. Der Mann arbeitete als Handelsbeauftragter für die ägyptische Mission bei der UNO in Genf. Der 42-Jährige wurde mit sechs Kugeln niedergestreckt, nachdem er sein Auto in der Tiefgarage seines Hauses im Stadtteil Petit-Saconnex abgestellt hatte. Dem Opfer wurden Aktentasche und Portemonnaie gestohlen.
Zunächst wurde ein politisches Motiv für die Tat nicht ausgeschlossen. Eine bis dahin unbekannte islamistische Gruppe namens «Jamaa of International Justice» hatte die Verantwortung für die Tötung des Diplomaten übernommen.
SDA/sep
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