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Servette fehlt ein Sieg zum Titel
Genf führt Biel vor und steht kurz vor dem Triumph

Land unter beim EHC Biel: Erst Harri Säteri und dann Joren van Pottelberghe (im Bild) müssen sich von den Genfern sieben Mal bezwingen lassen. 

Genf singt, Genf lacht, Genf jubelt. Spiel 5 in diesem bis anhin so umkämpften Playoff-Final wird für Servette zur Kür. Gleich mit 7:1 bezwingt es den EHC Biel und verzückt so den Anhang in der Patinoire des Vernets.

Nur noch ein Sieg fehlt der Equipe von Jan Cadieux zum ­Triumph. Es wäre der erste ­Meistertitel in der 118-jährigen Clubgeschichte. Und die Bieler müssen sich ernsthaft fragen, wie sie in diesem fünften Duell der­massen unter die Räder ­geraten konnten.

3 Tore innert 143 Sekunden

Wobei es an Selbstkritik bei den Seeländern nicht zu mangeln scheint. «Wir haben voll in die Hosen gesch...», sagt Gaëtan Haas bereits zur zweiten Pause im Interview mit Mysports. Der Bieler Captain ist richtig angefressen, weil sein Team in ­diesem Mitteldrittel vorgeführt wird.

­Innerhalb von zwei Minuten und 23 Sekunden erzielen die Genfer drei Tore. Zuerst ­reüssiert Marc-Antoine Pouliot – er war schon am Donnerstag beim 3:2 mit zwei Toren Matchwinner gewesen –, weil ihn die Bieler im Slot gewähren lassen. Dann lenkt Robin Grossmann einen Schuss von Henrik Tömmernes mit dem Schlittschuh ins eigene Tor ab, und schliesslich trifft Linus Omark zum 3:0.

Wobei die Schiedsrichter sich diese Szene minutenlang ansehen, ehe sie diesen Treffer bestätigen. Denn: Teemu Hartikainen hat zuvor Harri Säteri im Torraum berührt, er ist jedoch von Biels Beat Forster in jene Zone bugsiert worden.

Diese Triplette, dieser Nackenschlag wiegt schwer. Das zeigt sich in der ­Folge in zwei Powerplays, in denen Biel keinerlei ­Akzente setzen kann – die ­Genfer Noah Rod und Marco Miranda aber zweimal alleine auf Säteri losziehen können. Erfolglos zwar, aber was sie verpassen, holt kurz vor der zweiten Sirene Harti­kainen nach, der den aufgerückten Bielern ebenfalls enteilt.

Servette wie Lugano 2006

Der EHCB ist nach diesem Totalausfall im letzten Drittel zu ­keiner Reaktion mehr fähig. Im ­Gegenteil: Servette spielt sich nun regelrecht in einen Flow. ­Joren van Pottelberghe, der den bemitleidenswerten Säteri im Bieler Tor ersetzt, muss sich noch dreimal bezwingen lassen. Luca ­Hischiers zwischenzeitliches 1:5 ist nicht mehr als Resultat­kosmetik. Ebenso wenig relevant ist nach diesem Spiel, dass die Seeländer im ersten Drittel die bessere Mannschaft waren.

Derlei hohe Siege in einem ­Playoff-Final sind höchst selten. Wer fündig werden will, muss weit zurückblicken. 2006 bezwang Lugano den HC Davos 8:2 – auf dem Weg zu seinem bisher letzten Meistertitel.