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Gemeinde wirbt für neues Schulhaus Wolfgraben

Das geplante Schulhaus Wolfgraben IV soll ab August 2018 bezugsbereit sein, sofern ihm die Stimmberechtigten am 24. September zustimmen.

Der Schulpavillon Wolfgraben im oberen Dorfteil von Langnau ist seit 1979 eine Übergangslösung, die neben den Schulhäusern Wolfgraben I bis III steht. Die Gemeinde will das Provisorium nun abbrechen und mit einem neuen Schulhaus, dem Wolfgraben IV, ersetzen. Damit die Gemeinde den Kredit von 2,4 Millionen Franken erhält, braucht sie am 24. September die Mehrheit der Langnauer Stimmberechtigten.

Pavillon bringt Platzprobleme

Um das Vorhaben detailliert zu schildern und wohl auch ein bisschen dafür zu werben, begrüsste Gemeinderat Virgil Keller (FDP) zusammen mit anderen Vertretern des Projekts am Donnerstagabend Interessierte zu einem Informationsanlass.

Gleich zu Beginn ergriff Schulpräsidentin Dora Murer (parteilos) das Wort: «Sobald man den Schulpavillon betritt, fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt.» Die Räumlichkeiten entsprächen nicht mehr dem, was von einem Schulhaus erwartet werde, sagte sie. Vor allem bestehe ein Platzproblem wegen der Angebote für Randzeitbetreuungen der Kinder. «Aus Platzgründen mussten wir den Mittagstisch bereits im Töpferraum durchführen. Das neue Schulhaus würde zwar nicht luxuriös werden, aber es würde eine Basis für den Betrieb einer künftigen Tagesschule bieten.»

Für die Schulpräsidentin ist klar, dass sich die Situation ändern muss. «Langnau braucht mehr Platz, um Kinder künftig angemessen betreuen zu können.»

Neubau bis August 2018 fertig

Das Schulhaus Wolfgraben IV ist nicht der erste Schritt der aktualisierten Schulraumplanung Langnaus. Bezüglich der weiteren Projekte überlegt sich die Gemeinde, eine Studie über sämtliche Gemeinde- und Schulliegenschaften im Unterdorf durchzuführen. Die Kosten könnten sich bis 2022 auf rund 10 Millionen Franken belaufen. «Das braucht aber alles seine Zeit. Vorerst müssen wir uns um die Situation im Wolfgraben kümmern», sagte Murer.

Im alten Pavillon sind neben Toiletten und Garderoben zwei Schulzimmer untergebracht, wovon eines als Bibliothek genutzt wird. Es bleibt also Platz für nur eine Klasse.

Genauere Informationen zur geplanten Bauweise des neuen Gebäudes beschrieb Angela Sachs, Architektin der idarch GMBH. Diese wurde von der Gemeinde beauftragt, das Projekt auszuarbeiten. «Im zweigeschossigen Schulhaus befinden sich im Erdgeschoss Räume für die Randzeitbetreuung und den Hort, sowie für den Mittagstisch mit Küche.» Das Obergeschoss beinhalte zwei Klassenzimmer, wovon eines voraussichtlich als Bibliothek genutzt werde, sagte sie. «Vier Gruppenräume, Garderoben, ein Personalbüro und sanitäre Anlagen sowie Technik- und Putzraum ergänzen das Raumprogramm.»

Auch von aussen würde sich das neue Schulhaus vom alten unterscheiden. «Das Schulhaus wird in Holzbauweise auf einer Betonfundation erstellt», sagte Angela Sachs. Zudem werde das neue Gebäude im Vergleich zum jetzigen Provisorium leicht versetzt, um die vorgeschriebenen Abstände zur Schulhausstrasse und der östlichen Parzelle einzuhalten. «Dafür entsteht mehr Raum, um den Spielplatz zu gestalten», sagte die Architektin.

Falls die Langnauer den Kredit bewilligen, würde der Bau im Februar 2018 beginnen. «So können wir sicher sein, dass das neue Schulhaus auf den Semesterbeginn im August bereit ist», sagte Angela Sachs.

Alles nur «Pflästerlipolitik»?

Nachdem die Vertreter des Projekts mit ihren Vorträgen geschlossen hatten, kamen beim Publikum erste Fragen auf. So wollte ein Zuhörer wissen, was denn mit der Schulklasse passiere, die während des Baus im Schulpavillon Unterricht hätte. «Da sind wir flexibel», antwortete Dora Murer. In dieser Zeit könnte man die Klasse in ein Zimmer der Musikschule verschieben. «Hier nehmen wir gerne einige Umstellungen in Kauf, wenn wir dafür nachher ein besseres Schulhaus haben.» Auch die Frage nach Solarpanels auf dem Flachdach des neuen Gebäudes kam auf. Virgil Keller erklärte, dass diese zwar rein technisch möglich wären, aber momentan aus pekuniären Gründen darauf verzichtet werden müsse.

Eine weitere Stimme aus der Zuhörerschaft äusserte Skepsis, dass hier nur «Pflästerlipolitik» betrieben werde. Da in Langnau an vielen Orten gebaut werde, würden auch Familien mit Kindern zuziehen und das Angebot an Schulzimmern könnte in wenigen Jahren schon nicht mehr genügen. Dora Murer entgegnete: «In Langnau gibt es derzeit 800 Schüler. Wir haben bei der Planung die Neubauten und mögliche Zuzüger miteinberechnet.»

Die künftige Zahl könnte sich auf 850 Schüler belaufen. Aber auch für diese sei genug Platz, sagte Murer. Virgil Keller ergänzte: «Selbst wenn Engpässe entstehen sollten, haben wir immer noch Möglichkeiten, die Schüler unterzubringen.» So könne man beispielsweise die Bibliothek umplatzieren.